Ehen und Weine
Ehen und Weine werden mit den Jahren sauer.
Ehen und Weine werden mit den Jahren sauer.
Einen Monat vor der Hochzeit redet Er, Sie hört zu. Einen Monat nach der Hochzeit redet Sie, Er hört zu. Zehn Jahre nach der Hochzeit reden sie beide gleichzeitig, und die Nachbarn hören zu.
Glücklich der, der es versteht nach sieben Jahren Ehe geliebt zu werden.
Wie der Gärtner in dem Garten
musst ich ein paar Jahre warten.
Nach tausend Blumen steht sie da
und gibt mir - reichlich spät - ein 'Ja':
Die Frau, die nach der Hochzeitsnacht
Schön Kaffee kocht und trotzdem lacht.
Nicht die Jahre in unserem Leben zählen,
sondern das Leben in unseren Jahren zählt.
Des Lebens Jahre uns entgleiten
gleich einem Strom, nach ew'gem Rat.
Du wendest wieder, Herr der Zeiten,
im Buch des Lebens nun ein Blatt.
Schreibst Du darauf mit heil'gen Zügen,
was unser Herz hier nicht versteht,
so lass den Glauben in uns siegen,
der auch im Dunkeln mit Dir geht.
Es ist die Zeit in Deinen Händen.
Lass sie uns füllen still und treu!
Und wenn Du dieses Blatt wirst wenden,
so gib, dass es kein leeres sei.
Wie immer auch dies Jahr mag enden,
nur Du weißt meinen Weg allein.
Du hältst auch meine Zeit in Händen
Und lässt mich tief geborgen sein.
Ein Baumstamm,
der jahrelang im Wasser liegt,
wird nie ein Krokodil.
Mit fünfundzwanzig Jahren
kann jeder Talent haben.
Mit fünfzig Jahren Talent zu haben,
darauf kommt es an.
Die Jahre sind allerliebste Leut':
Sie brachten gestern, sie bringen heut,
Und so verbringen wir Jüngern eben
Das allerliebste Schlaraffenleben.
Und dann fällt's den Jahren auf einmal ein,
Nicht mehr, wie sonst, bequem zu sein;
Wollen nicht mehr schenken, wollen nicht mehr borgen,
Sie nehmen heute, sie nehmen morgen.
Die stillstehende Uhr, die zweimal täglich die richtige Zeit angezeigt hat, blickt nach Jahren auf eine Reihe von Erfolgen zurück.
Mit zwanzig Jahren ist der Mensch ein Pfau, mit dreißig ein Löwe, mit vierzig ein Kamel, mit fünfzig eine Schlange, mit sechzig ein Hund, mit siebzig ein Affe, mit achtzig – nichts
Man kann sechzig Jahre alt geworden sein, ohne zu ahnen, was ein Charakter ist.
Nichts ist verborgener als die Dinge, die wir beständig im Mund führen.
Dass der Verstand erst mit den Jahren kommt, sieht man nicht eher ein, als bis der Verstand und die Jahre da sind.
Das Leben besteht nicht aus siebzig Jahren, sondern die siebzig Jahre bestehen aus einem fortwehenden Leben, und man hat allemal gelebt und genug gelebt, man sterbe, wann man will.
Jedes Lebensalter findet uns als Schüler, und oft fehlt es uns trotz aller Jahre an Erfahrung.
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.
Die Zeit schwindet dahin,
und wir altern durch unmerkliche Jahre,
und die Tage fliehen,
da keine Zügel ihnen Einhalt gebieten.
Wieder ein Jahr älter, nimm es nicht so schwer.
Denn am Älterwerden änderst Du nichts mehr.
Zähle Deine Jahre und denke stets daran:
Sie sind wie ein Schatz, den Dir keiner nehmen kann.
Warum kann man mit fünfunddreißig Jahren nicht so gut anfangen wie mit zehn?
Vierzig Jahre sind das Alter der Jugend,
fünfzig die Jugend des Alters.
Wer des Morgens dreimal schmunzelt,
mittags nie die Stirne runzelt,
abends singt, dass alles schallt,
der wird hundert Jahre alt.
Die ersten vierzig Jahre unseres Lebens liefern den Text, die folgenden dreißig den Kommentar dazu.
Nach dem vierzigsten Jahr ändert keiner mehr seine Philosophie.
Ei, bin ich darum achtzig Jahre alt geworden, daß ich immer dasselbe denken soll? Ich strebe vielmehr, täglich etwas anderes, Neues zu denken, um nicht langweilig zu werden. Man muß sich immerfort verändern, erneuen, verjüngen, um nicht zu verstocken.
Lassen Sie uns hübsch diese Jahre daher als Geschenk annehmen,
wie wir überhaupt unser ganzes Leben anzusehen haben,
und jedes Jahr, das zugelegt wird, mit Dank ernten.
Mein sind die Jahre nicht,
die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht,
die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein,
und nehm ich den in Acht,
so ist der mein, der Jahr
und Ewigkeit gemacht.
Nur ein enges Herz wächst nicht, aber ein weites wird größer;
jenes verengen die Jahre, dieses dehnen sie aus.
Mit den Jahren steigern sich die Prüfungen.
Ein Mann kommt in die besten Jahre, wenn die guten vorbei sind.
Nihil est annis velocius.
Nichts vergeht schneller als die Jahre.
Eunt anni more fluentis aquae.
Die Jahre eilen dahin wie fließendes Wasser.
Auch das, was man ein hohes Alter nennt, ist nur eine Spanne von sehr wenigen Jahren.
O mihi praeteritos referat si Iuppiter annos!
O, wenn Jupiter mir zurückgäbe die vergangenen Jahre!
Dass Verstand mit den Jahren kommt, sieht man nicht eher ein, als bis der Verstand und die Jahre da sind.
Vor fünfundzwanzigtausend und
Fünfhundertfünfzig Tagen stund
Ich ziemlich in Gefahr,
Denn schwer ward ich zur Welt gebracht,
Doch hat's den Eltern Freud' gemacht,
Dass ich ein Büblein war.
Ja siebzig Jahre sind es schon,
Dass meiner Frau, der Appollon',
Nichts ahnte von dem Glück.*
Wie bitter hat mich nun gemahnt,
Seit ich zum erstenmal gezahnt,
Des Lebens Ungeschick!
Und doch, obschon ein Siebziger,
Bin ich ein Mensch ein glücklicher:
Kaum einmal war ich krank.
Zwar unberufen sag' ich's nur,
Es denkt mir nicht, dass ich Mixtur
Aus meinem Glase trank.
Vonnöten hab' ich keine Krück',
Und keine Brille für den Blick,
Ich hör' und schmecke gut;
Was schreib' ich eine feste Hand!
Gottlob es ist mir unbekannt
Das Zipperlein, wie's tut.
Nur geht es mir wie jedem Greis,
Dass mir die Zähne reihenweis
Ausfallen kreuz und quer;
Doch tröstet mich der Umstand auch
Dass ich jetzt nicht zu beißen brauch'
In saure Äpfel mehr.
Und wird auch mein Gedächtnis schwach,
Dass ich oft letze Sachen mach',
So weiß ich doch noch scharf,
Zu unterscheiden Bös und Gut,
Und was ein Christenmensch voll Mut
Zur Seligkeit bedarf.
Ja loben muss ich Gott darum,
Dass er so alt und doch nicht dumm
Mich zeitlich werden lässt.
Ein unzufried'ner Jubilar?
Er wäre ja ganz undankbar
Für ein so selt'nes Fest!
(* Bei meiner Geburt war nämlich meine nunmehr selige Frau ein fünfjähriges Kind.)
Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich
Die ersten Nächte schlaflos verbringen
Und darauf tagelang ängstlich und kleinlich
Ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen.
Dann – hoffentlich – aber laut lachen
Und endlich den lieben Gott abends leise
Bitten, doch wieder nach seiner Weise
Das neue Jahr göttlich selber zu machen.
Meine Jahre läuten zu mir empor,
Ein unergründlicher, mystischer Chor.
Ich steh auf der Höhe. Ich lausche dem Läuten.
Wie soll ich die bunten Stimmen mir deuten?
... Sie läuten alle nach Hause, nach Haus:
Das hör ich aus jedem Tone heraus.
Und von drüben erwidert so friedevoll-leise
Eine wunderbare, versöhnende Weise,
Die Glocke der Heimat ... Nun tönt sie allein
Und läutet der Seele zum Himmel hinein.
O! glaubt nur, sprach ein Arzt mit einem ernsten Winke
Zum alten Zecher Veit, o! glaubt mir, laßt den Wein:
Er ist ein langsam Gift. - Ja, langsam muß es sein,
Versetzt er, weil ich es schon fünfzig Jahre trinke.
Monde und Jahre vergehen und sind immer vergangen, aber ein schöner Moment leuchtet das ganze Leben hindurch.
Weiss sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da!
Ich werde Weihnachten in meinem Herzen ehren und versuchen, es das ganze Jahr hindurch aufzuheben.
Wenn es Silvester schneit,
ist Neujahr nicht weit.
Im neuen Jahre Glück und Heil,
Auf Weh und Wunden gute Salbe!
Auf groben Klotz ein grober Keil!
Auf einen Schelmen anderthalbe!
Wir wollen glauben
an ein langes Jahr,
das uns gegeben ist,
neu, unberührt,
voll nie gewesener Dinge,
voll nie getaner Arbeit,
voll Aufgabe, Anspruch,
Zumutung.
Wir wollen sehen,
daß wir´s nehmen lernen,
ohne all zu
viel fallen zu lassen, von dem,
was es zu vergeben hat,
an die, die Notwendiges,
Ernstes und Großes
von ihm verlangen.
Das Auge sinkt, die Sinne wollen scheiden:
»Fahr wohl, du altes Jahr, mit Freud und Leiden!
Der Himmel schenkt ein neues, wenn er will.«
So neigt der Mensch sein Haupt an Gottes Güte,
Die alte fällt, es keimt die neue Blüte
Aus Eis und Schnee, die Pflanze Gottes, still.
Die Nacht entflieht, der Schlaf den Augenlidern:
»Willkommen junger Tag mit deinen Brüdern!
Wo bist du denn, du liebes neues Jahr?«
Da steht es in des Morgenlichtes Prangen,
Es hat die ganze Erde rings umfangen,
Und schaut ihm in die Augen ernst und klar.
»Gegrüßt du Menschenherz mit deinen Schwächen,
Du Herz voll Kraft und Reue und Gebrechen,
Ich bringe neue Prüfungszeit vom Herrn!« -
»Gegrüßt du neues Jahr mit deinen Freuden,
Das Leben ist so süß, und wären's Leiden,
Ach, alles nimmt man mit dem Leben gern!«
»O Menschenherz, wie ist dein Haus zerfallen!
Wie magst du doch, du Erbe jener Hallen,
Wie magst du wohnen in so wüstem Graus!«
»O neues Jahr, ich bin ja nie daheime!
Ein Wandersmann durchzieh' ich ferne Räume,
Es heißt wohl so, es ist doch nicht mein Haus.«
»O Menschenherz, was hast du denn zu treiben,
Daß du nicht kannst in deiner Heimat bleiben
Und halten sie bereit für deinen Herrn?«
»O neues Jahr, du mußt noch viel erfahren;
Kennst du nicht Krieg und Seuchen und Gefahren?
Und meine liebsten Sorgen wohnen fern.«
»O Menschenherz, kannst du denn alles zwingen?
Muß dir der Himmel Tau und Regen bringen?
Und öffnet sich die Erde deinem Wort?« -
»Ach nein! ich kann nur sehn und mich betrüben,
Es ist noch leider nach wie vor geblieben
Und geht die angewies'nen Wege fort.«
»O tückisch Herz, du willst es nur nicht sagen,
Die Welt hat ihre Zelte aufgeschlagen,
Drin labt sie dich mit ihrem Taumelwein.«
»Der bittre Becher mag mich nicht erfreuen,
Sein Schaum heißt Sünde und sein Trank Gereuen,
Zudem läßt mich die Sorge nie allein.«
»Hör' an, o Herz, ich will es dir verkünden,
Willst du den Pfeil in seinem Fluge binden?
Du siehst sein Ziel nicht, hat er darum keins?« -
»Ich weiß es wohl, uns ist ein Tag bereitet,
Da wird es klar, wie alles wohl geleitet,
Und all die tausend Ziele dennoch eins.«
O Herz, du bist von Torheit ganz befangen!
Dies alles weißt du, und dir kann noch bangen!
O böser Diener, treulos aller Pflicht!
Ein jeglich Ding füllt seinen Platz mit Ehren,
Geht seinen Weg und läßt sich nimmer stören,
Dein Gleichnis gibt es auf der Erde nicht!
Du hast den Frieden freventlich vertrieben!
Doch Gottes Gnad' ist grundlos wie sein Lieben,
O kehre heim in dein verödet Haus!
Kehr' heim in deine dunkle wüste Zelle,
Und wasche sie mit deinen Tränen helle
Und lüfte sie mit deinen Seufzern aus!
Und willst du treu die Blicke aufwärts wenden,
So wird der Herr sein heilig Bild dir senden,
Daß du es hegst in Glauben und Vertraun,
Dann darf ich einst an deinem Kranze winden,
Und sollte dich das neue Jahr noch finden,
So mög' es in ein Gotteshäuslein schaun!
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Feliz navidad y próspero año nuevo!
Joyeux Noël et bonne année!
Merry Christmas and a Happy New Year!
Buon Natale e Felice Anno Nuovo!
God Jul och ett Gott Nytt År!
Das ist der liebe Weihnachtsbaum.
Ja solch ein Baum!
Der grünt bei Schnee, der glänzt bei Nacht
wie die himmlische Pracht,
trägt alle Jahre seine Last,
Äpfel und Nüsse am selben Ast,
Zuckerwerk obendrein -
so müssten alle Bäume sein!
Es ist das Osterfest alljährlich
für den Hasen recht beschwerlich.
Der Herr ist auferstanden!
Jubelt's durch alle Land'.
Dem Grabe meiner Schwermuth
Ich mich noch nicht entwand.
Der Lenz ist auferstanden!
Jauchzt es in jedem Hain.
Die Blume meiner Freude
Scheint nicht erwacht zu sein.
Zwar das wird niemand kümmern,
Ist auch nicht nöthig just;
Ihr theilt nicht meine Schmerzen
Ich theile nicht eure Lust.
Und ich bin, trotz der Jahre,
Ein hoffnungreiches Kind,
Und will mich kindisch freuen,
Wenn meine Ostern sind.
Ich wünsche Dir in diesem Jahr
die Weihnacht wie sie früher war:
Kein Stress um der Bescherung willen -
nur Seele baumeln, einfach chillen!
Im niedern Zimmer
zieht sich der Pfeifenrauch in dicken, blauen Schwaden.
Der Nachtsturm rüttelt an den Fensterladen;
die brave Lampe leuchtet mir wie immer.
Wie stets glüht mir der rote Wein
im festen Glase mit dem Kaiserbilde;
ein stiller Wein - er mundet mir so milde -
ich träum ins Glas - was spiegelt sich darein?
Vier lange Jahre.
Es hieß sich immer wieder, wieder ducken
und schweigen und herunterschlucken.
Der Mensch war Material und Heeresware.
Das ist vorbei.
Was ist uns nun geblieben?
Wo ist das Deutschland, das wir ewig lieben?
Wofür die Plackerei?
Für nichts.
Ich tue einen Zug - die Pfeife knastert -
Was hat man uns gebetet und gepastert -
Tag des Gerichts!
Und wißt ihr, wer uns also traf?
Der Koksbaron und der Monokelträger,
das Bürgerlamm und der Karrierejäger -
Ihr lagt im Schlaf.
So wacht heut auf!
Wir trugen unser Kreuz und jene ihre Orden
wir sind gestoßen und getreten worden:
Muschkot, versauf!
Vergeßt ihr das?
Denkt stets daran, wie jene Alten sungen!
Ich aber komm euch in Erinnerungen
ein volles Glas -!
Ein neues Jahr, in dem mit blassem Neid
Die Habsucht und die Niedertracht sich messen;
Ein neues Jahr, das nach Vernichtung schreit;
Ein neues Jahr, in dem die Welt vergessen,
Daß sie ein Altar dem lebend’gen Licht;
Ein neues Jahr, des dumpfe Truggewalten
Den Adlerflug des Geistes niederhalten;
Ein neues Jahr! - Ein beßres wird es nicht.
Das alte Jahr, es ist bald futsch,
drum wünsch ich einen guten Rutsch!
Ich wünsch dir für das neue Jahr
ein bessres als das alte war!
Was mag das neue Jahr wohl bringen?
Wir hoffen auf das Wunderbare!
Doch wichtig ist, vor allen Dingen:
Was bringen wir dem neuen Jahre?
Das alte Jahr schließt seine Pforten,
man blickt sich um, man schaut zurück,
ob gut es oder schlecht geworden,
erkennt man nun auf einen Blick.
Das alte Jahr gar schnell entwich.
Es konnt sich kaum gedulden
und ließ mit Freuden hinter sich
den dicken Sack voll Schulden.
Das neue Jahr steht mit seinen Forderungen vor uns; und gehen wir auch gebeugt hinein, so gehen wir doch auch nicht ganz mit leeren Händen unseren Weg.
Hartnäckig weiter fließt die Zeit,
die Zukunft wird Vergangenheit.
Aus einem großen Reservoir
ins andre rieselt Jahr um Jahr.
Man knallt in das neue Jahr hinein,
um sich über das alte nicht mehr zu erschrecken.
Die Spinne spinnt in heimlichen Geweben.
Wenn heute Nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.
Ein neues Buch - ein neues Jahr -
was werden die Tage bringen?
Wird's werden wie es immer war,
halb scheitern, halb gelingen?
Ich möchte leben, bis all dies Glühn
zurücklässt einen leuchtenden Funken.
Und nicht vergeht wie die Flamm' im Kamin,
die eben zu Asche gesunken.
Zum neuen Jahr ein neues Herze,
ein frisches Blatt im Lebensbuch.
Die alte Schuld sei ausgestrichen
und ausgetilgt der alte Fluch.
Wir danken Gott für seine Gnad,
mit der er uns behütet hat,
und bitten, dass er im neuen Jahr,
vor allem Leid auch uns bewahr.
Auch dieser März bringt Lerchenlieder.
Auch dieser Mai bringt Rosen wieder.
Auch dieses Jahr lässt Freuden blühn.
Zum neuen Jahr ein neues Hoffen.
Die Erde wird noch immer grün.
Ein neues Jahr nimmt seinen Lauf.
Die junge Sonne steigt herauf.
Bald schmilzt der Schnee, bald taut das Eis.
Bald schwillt die Knospe schon am Reis.
Bald werden die Wiesen voll Blumen sein,
die Äcker voll Korn, die Hügel voll Wein.
Was hilft das Wünschen stundenlang
in Prosa, Vers und Reimeklang.
Kommt, liebe Eltern, lasst euch küssen,
und so das neue Jahr begrüßen.
Ein neues Jahr! Tritt froh herein,
mit aller Welt in Frieden;
vergiss, wie viel der Plag und Pein
das alte Jahr beschieden!
Du lebst: Sei dankbar, froh und klug,
und wenn drei bösen Tagen
ein guter folgt, sei stark genug,
sie alle vier zu tragen.
Wie rasch ein Jahr den Lauf vollbringt,
sind seine Tage glückbeschwingt!
Von Treue warm, von Liebe hell,
wie reihen sich die Jahre schnell!