Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: baum

Du lernst den Baum kennen

Du lernst den Baum kennen,
wenn du dich an ihn lehnen willst.

- aus Zaire

Tags: Baum

Zur Hochzeit

Was das für ein Gezwitscher ist!
Durchs Blau die Schwalben zucken
und schrei'n: "Sie haben sich geküsst!",
vom Baum Rotkehlchen gucken.

Der Storch stolziert von Bein zu Bein;
"Da muß ich fischen gehen -"
der Abend wie im Traum darein
schaut von den stillen Höhen.

Und wie im Traume von den Höhen
seh ich Nachts meiner Liebsten Haus,
die Wolken darüber gehen
und löschen die Sterne aus.

- Joseph von Eichendorff

Tags: Baum , Haus , Traum

Auff H. Baums und Jungfrau Annæ Mariæ Gryphiæ Hochzeit

In dieser Krieges Erndt vnd vberheissen zeit
In der man was man schawt/ vor Hitze schawt verschmachten/
Seid Ihr O Jungfraw Brautt glückselig wol zu achten
Weil euch der Liebe glutt/ selbst schatten hat bereit/
Ihr sitzt bey ewrem Baum vnd trotzt das grimme leid
Das vnser Vaterland eh' alß wir noch gedachten
Versenget vnd verbrand/ das, was die felder brachten/
Was in den Gärten blüht/ mit Schwerdt vnd flammen may't.
Der Baum den jhr erkießt wird jederzeit euch decken:
Euch wird kein trüber sturm/ kein vngewitter schrecken/
Die Zweige werden stäts voll schöner blätter stehn/
Die äste/ die jhr schon seht voll von blütten schweben/
Die werden künfftig euch gewündschte Früchte geben/
Diß Laub wird/ glaubt gewiß/ von keinem frost vergehn.

- Andreas Gryphius

Tags: Baum , Braut , Liebe

Auff Herrn Gottfried Eichhorns JC. vnnd Jungfraw Rosinæ Stoltzin Hochzeit

Ob gleich der weisse Schnee jtzt Berg vnd Thal bedecket/
Vñ manch geschwinder Fluß zeucht einen Harnisch an/
In dem Er sich des Zorns der Kälte wehren kan/
Vor welcher jeder Baum steht gantz vnd gar erschrecket.
Ob gleich der bleiche Frost die scharffe Seenß außrecket/
Vñ alle Blümlin fält/ so Flora auff dem Plan
Der Erden vmb vnnd vmb zuvor hat sehen lan/
Hat doch die Lieb in Euch ein grosses Fewr erwecket/
Herr Gottfrid/ vnnd darzu noch eine Rose bracht/
Daß Ihr des Winters schärff vnd rasen sicher lacht!
Woll Euch/ vnd aber wol! ist was das Ihr begehren
Noch mehr vom Himmel mögt/ wenn Euch zu dieser Zeit
So schöne Rosen sind mit solcher wärm bereit/
Wird Euch der Herbst gewiß viel schöner Früchte geben.

- Andreas Gryphius

Tags: Baum , Rosen , Schnee

Ob auch die Stunden

Ob auch die Stunden uns wieder entfernen:
wir sind immer beisammen im Traum
wie unter einem aufblühenden Baum.
Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen
und von uns reden wie Sterne von Sternen, -
alle lauten Worte verlernen:
wie unter einem aufblühenden Baum.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Baum , Stern , Traum

Die beste Zeit

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt.

- aus Afrika

Tags: Baum , Zeit

Schlagbaum der Gewohnheit

Wohin ich auch zu gehen gedenke, so muss ich doch erst immer einen Schlagbaum der Gewohnheit frei machen, so sorgfältig hat sie alle unsere Straßen verrammelt.

- Michel de Montaigne

Tags: Baum , Gewohnheit

Fest und stark

Fest und stark ist nur der Baum, der unablässig Winden ausgesetzt war, denn im Kampf festigen und verstärken sich seine Wurzeln

- Seneca

Tags: Baum , Kampf , Wind

Einem Unbekannten zum 80. Geburtstag

Einer, der dich nie gesehen,
Grüßt dich im Vorübergehen.
Wie man einen Baum im Wald,
Der, recht stattlich, groß und alt,
Viele Stämme, Büsche, Matten
Ueberdacht mit seinem Schatten,
Ehrfurchtsvoll begrüßen mag,
Grüß' ich dich am heutigen Tag;
Dich und deinen guten Stern.
Und wie man im Wandern gern
Auf die Wurzeln solcher Eichen,
Die den Himmel schier erreichen,
Eine Hand voll Blumen streut,
Also, Alter, leg' ich heut'
Unter Wünschen, unter Grüßen
Diese Blumen dir zu Füßen.
Blühe, grüne frisch und heiter,
Starker Stamm, und lebe weiter
Viele, viele Jahre noch,
Lebe weiter, lebe hoch!
Von der Wurzel bis zur Blüte
Gott der Herr dich treu behüte!

Was ich sonst noch von dir wolle?
Leider Nichts! ... Doch! ... Nimm das volle
Glas zur Hand mit edlem Weine
Und wie ich heut' auf das deine
Trinke du auf's Wohlergehen
Eines, den du nie gesehen!
Trinke drauf, daß guter Dinge
Ich's auch an die Neunzig bringe!
Glückwunsch solches alten Herrn,
Den erhört der Himmel gern.

Wie ich heiße, wer ich sei,
Ist dabei ganz einerlei.
Ein ein Mensch, wie's viele sind,
Halbwegs zwischen Greis und Kind.
Alte Bücher, alten Wein,
Alte Menschen, alte Eichen
Lieb' ich und noch mehr dergleichen —
Manches darf auch jünger sein.
Doch gehört das nicht hieher.
Ein ein Mann, wie andre mehr.
Einer, den du nie gesehen,
Grüßt dich im Vorübergehen.

- Hans Hopfen

Tags: Baum , Mann , Mensch

Eher nicht

Ich will aufhören, an Gott zu glauben, wenn ich sehe, dass ein Baum ein Gedicht macht und ein Hund eine Madonna malt;
eher nicht.

- Friedrich Hebbel

Tags: Baum , Gedicht , Gott

Der Christbaum ist der schönste Baum

Der Christbaum ist der schönste Baum,
den wir auf Erden kennen,
im Garten klein, im engsten Raum,
wie lieblich blüht der Wunderbaum,
wenn seine Blümchen brennen!

- Hoffmann von Fallersleben

Tags: Baum , Garten

Blüh denn, leuchte goldner Baum

Blüh denn, leuchte goldner Baum!
Erdentraum und Himmelstraum,
blüh' und leucht' in Ewigkeit
durch die arme Zeitlichkeit.

- Ernst Moritz Arndt

Tags: Baum , Ewigkeit

Auf dem Markte daheim

Auf dem Markte daheim, um den Brunnen herum,
Was ist da jetzt für ein Gesumm!
Und summt in alle Straßen aus
Und in den Straßen in jedes aus,
Denn ach, des Weihnachtsbaums Geflimmer,
Die höchste Lust, blüht ja im Zimmer!

- Ferdinand Avenarius

Tags: Baum , Lust

Das ist der liebe Weihnachtsbaum

Das ist der liebe Weihnachtsbaum.
Ja solch ein Baum!
Der grünt bei Schnee, der glänzt bei Nacht
wie die himmlische Pracht,
trägt alle Jahre seine Last,
Äpfel und Nüsse am selben Ast,
Zuckerwerk obendrein -
so müssten alle Bäume sein!

- Victor Blüthgen

Tags: Baum , Jahre , Schnee

Weihnachten 1869

Ich wollt' auch heute zu dir sprechen
Wie ich's gewohnt zur Weihenacht,
Doch zwischen alle Worte brechen
Die Tränen vor mit Übermacht.

Noch ist zu frisch, was wir erlitten,
Die Lebenswunde nicht vernarbt;
Noch ist der Friede nicht erstritten,
An dem so bitter wir gedarbt.

Doch zürne nicht, wenn schon die Flügel
Hoffnung zu lüften sich erkühnt,
Noch eh' auf unsres Kindes Hügel
Ein Halm des Lenzes wieder grünt.

Laß träumen mich von künftg'en Zeiten,
Wo nach dem lichterhellen Baum
Sich kleine Ärmchen wieder breiten
Und Jauchzen füllt den stillen Raum.

Du aber nimm das Pfand der Treue,
Und mahne dich im Gold das Grün,
Daß du noch hoffen darfst, aufs neue
Zu lächeln, wenn die Kerzen glühn.

Nur inniger durch den Bund der Schmerzen
Hat uns vereinigt das Geschick.
So halt' ich fest dich Herz am Herzen,
Du meine Jugend, du mein Glück!

- Paul Heyse

Tags: Baum , Frieden , Hoffnung

Im Schnee ein Sommersonnen-Traum

Nun ist die liebe Weihnachtszeit
Mit ihren Wundern kommen:
Durch alles deutsche Land ist weit
Ein heller Glanz erklommen:
Das ist der Glanz vom Weihnachtsbaum,
Im Schnee ein Sommersonnen-Traum -
Nie sei er uns genommen!

- Felix Dahn

Tags: Baum , Traum , Wunder

Der ganze schöne, goldne Traum

Da fällt dir mit dem Tannenbaum
Und mit dem Lichterschein,
Der ganze schöne, goldne Traum
Von deiner Kindheit ein.

- Friedrich Stoltze

Tags: Baum , Kind , Traum

Allein mit meinem Baum

Nur ich allein mit meinem Baum,
träum einsam meinen Weihnachtstraum.
Nun, wo ich ich so einsam bin
ziehts mich im Herzen zu Dir hin!

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Tags: Baum , Einsamkeit , Traum

Voll von Lichtern

Der Weihnachtsbaum ist voll von Lichtern,
enthüllt das Glück auf den Gesichtern.
Sei so gut, nimm meine Hand,
Und folg ins Wunderweihnachtsland!

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Tags: Baum , Glück , Licht

Die Mutter

Leise atmend, halb entschlummert
Liegt das Kind im Bettchen klein,
Plötzlich durch das offne Fenster
Schaut der Abendstern herein.
Und nach ihm mit beiden Händen
Laut aufweinend langt das Kind:
“Mutter, Mutter, hol’ mir diesen
Schönen Stern herab geschwind!”
“Dummheit!” ruft der Vater zornig
Hinter einem Zeitungsblatt,
“Was der Fratz von dritthalb Jahren
Für verrückte Launen hat!
Denk’ man: dreißig Millionen
Meilen weg und ein Planet,
Der zweihundertvierundzwanzig
Tage um die Sonne geht!”
Doch die Mutter tröstet leise:
“Schlaf’, mein Engel! Diese Nacht
Hol’ ich dir den Stern vom Himmel,
Der dir so viel Freude macht;
Morgen früh, hier auf dem Bette
Findest du den Edelstein” -
Und das Kind, in Tränen lächelnd,
Schläft am Mutterherzen ein.

- Hermann von Gilm

Tags: Baum , Küsse , Schein