Nicht mehr zwei
Sie sind nicht mehr zwei, sondern eins.
Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
Sie sind nicht mehr zwei, sondern eins.
Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
Das Erste in der Liebe ist der Sinn füreinander, und das Höchste ist der Glauben aneinander.
Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube, dass mit ihr die Welt erst anfange. Aber das Alter glaubt noch öfter, dass mit ihm die Welt aufhört.
Und wenn ich weissagen könnte, und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnisse und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, aber die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Die Liebe lässt uns an Dinge glauben, denen wir sonst mit höchstem Misstrauen begegnen würden.
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am größten ist die Liebe.
Es kam ein Bote aus der Sehnsucht Land,
Dem unermesslich weiten, uferlosen,
Und kränzte schweigend eures Hauses Wand
Mit der Erfüllung purpurroten Rosen.
Wir aber senden unsrer Wünsche Tauben
Auf weißen Flügeln aus der müden Hand
Und lächeln mild: Lass uns an Wunder glauben:
Es kam ein Bote aus der Sehnsucht Land.
Ein Glaube ohne Tat
Ist ein Feld ohne Saat.
Die Alten glauben alles.
Die Gereiften misstrauen allem.
Die Jungen wissen alles.
Experto credite!
Glaubt es dem, der es selbst erfuhr.
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Jesus Christus: Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wirds erhalten.
Ich fand Dich sonst an diesem Morgen,
Der Dich der Erdenwallfahrt gab;
Jetzt hast Du, Lieber, Dich geborgen,
Bist weggeeilt am Wanderstab!
Da hilft kein Rufen, Winken, Sehnen; —
Ach, fort ist fort, —
Und fern Dein Ort, —
Er läßt Dich nicht, auch nicht um thränen.
Da steh' ich an dem niedern Hause,
Wo Du zum letzten eingekehrt,
Und klopft an die stille Klause,
Doch wird da drinnen nicht gehört; —
Ich rüttle an der Pforte Riegel:
"O komm' heraus!"
Zu bleibt das Haus —
Und ungelos't sein schwarzes Siegel.
Mir aus den Augen bist Du lange,
Doch nimmermehr mir aus dem Sinn;
Ob ich vergebens nach Dir bange,
Es zieht mich ewig zu Dir hin.
Und ob das Band zerissen bliebe —
Fest hält das Herz,
Und trägt den Schmerz, —
Das Grab — ist nicht das Grab der Liebe.
Der Eine, den ich hatt' und habe,
Hier sank er ein auf seiner Bahn. -
"Und Du — kannst seinem öden Grabe,
"Getröstet, ohne Thränen, nahn?
"Du jammerst nicht bey seinem Staube?"
Es hat nicht Noth!
Der Tod — ist todt!
Ich weiß, an welchen Herrn ich glaube!
Glauben heißt:
durch den Horizont blicken.
Sinnlich beginnt der Mensch,
dann denkt er,
endlich glaubt er.
Der Gläubige, der nie gezweifelt hat, wird schwerlich einen Zweifler bekehren.
Sieh nicht, was andre tun,
der andern sind so viel, du kommst nur in ein Spiel,
das nimmermehr wird ruhn.
Geh einfach Gottes Pfad, lass nichts sonst Führer sein,
so gehst du recht und grad, und gingst du ganz allein
Der Glaube bringt genug Licht für diejenigen, die glauben wollen, und genug Schatten, um diejenigen mit Blindheit zu schlagen, die es nicht wollen.
Gott ist nicht allmächtig. Er kann keine Mauer bauen, über die er nicht hinwegspringen kann. Er kann keinen Stein machen, den er nicht heben kann.
Dass wir einen Gott ahnen, ist nur ein unzulänglicher Beweis für sein Dasein.
Ein stärkerer Beweis ist, dass wir fähig sind, an ihm zu zweifeln.
Allen Menschen ist der Glaube an Gott ins Herz gesät. Es lügen jene, die da sagen, dass sie nicht an die Existenz Gottes glauben; denn in der Nacht und wenn sie allein sind, zweifeln sie.
Gleich von Geburt an begleitet einen jeden ein Schutzgeist, der unbemerkt sein Leben leitet.
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Der Glaube ist nicht der Anfang, sondern das Ende allen Wissens.
Den Glauben an dich selbst,
lass dir von niemandem rauben,
wenn du dir selbst nicht traust,
wird niemand an dich glauben.
Wenn alle Türen geschlossen und die Fenster verdunkelt sind, darfst du nicht glauben, allein zu sein.
Denn Gott ist bei Dir und Dein Schutzengel.
Und weshalb sollten sie Licht brauchen, um zu sehen, was du tust?
Bewahre dir das einfache Herz des Kindes, aber lass durch dein Lebensalter deine Urteilskraft reifen.
Tritt ein für deines Herzens Meinung
und fürchte nicht der Feinde Spott,
bekämpfe mutig die Verneinung,
so du den Glauben hast an Gott.
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Groß sind die Werke des Herrn, kostbar allen, die sich an ihnen freuen.
Du hast mich wunderbar geschaffen.
Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und fröhlich sein über all das Gute, das er dir gegeben hat.
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.
Der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott. Er wird dich nicht verlassen.
Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.
Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird niemals mehr Durst haben.
Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.
Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch!
Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände...
Lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht. Denn ihnen gehört das Königreich Gottes.
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr das Reich der Himmel nicht sehen.
Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.
Der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben, wird auch den Bund nicht vergessen, den er deinen Vätern geschworen hat.
Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem fünfzehnten Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
In ihm sei's begonnen,
der Monde und Sonnen
an blauen Gezelten
des Himmels bewegt.
Du Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!
Geh einfach Gottes Pfad,
lass sonst nichts Führer sein,
so gehst du recht und grad,
und gingst du ganz allein.
Wer mit Weisen umgeht, der wird weise.
Mit dem Maß, mit dem man misst, wird einem wieder gemessen.
Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.
Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Zu glauben ist schwer. Nicht zu glauben ist unmöglich.
Wissenschaft ist nur eine Hälfte, Glauben ist die andere
Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Man muss sein Glaubensbekenntnis von Zeit zu Zeit wiederholen, aussprechen, was man billigt, was man verdammt; das Gegenteil lässt‘s ja auch nicht daran fehlen.
Was der Mensch säet, das wird er ernten.
Demütiges Verwundern ist der Anfang allen Glaubens, aller praktischen Theologie. Und dankbares Dienen ist der Anfang aller Kirchengeschichte.
Alles wanket, wo der Glaube fehlt.
Der Glaube ist wie die Liebe: Er lässt sich nicht erzwingen. Daher ist es ein missliches Unternehmen, ihn durch Maßregeln einführen oder befestigen zu wollen.
Die verstehen sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären lässt.
Glaube ist Liebe zum Unsichtbaren, Vertrauen aufs Unmögliche, Unwahrscheinliche.
Was ist selbst der glücklichste Mensch ohne Glauben? Eine schöne Blume in einem Glase Wasser, ohne Wurzel und ohne Dauer.
Wenn du an Gott glaubst, wird er die Hälfte deines Werkes tun – die zweite Hälfte.
Wer in Glaubenssachen den Verstand befragt, erhält unchristliche Antworten.
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.
Gott, der Herr, wird dir seinen Engel mitschicken und deine Reise gelingen lassen.
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Ich segne dich.
Gott spricht: Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.
Gott sprach zu Mose und spricht so zu dir: Ich sende einen Engel, der dir vorangeht, und ich vertreibe alle deine Feinde.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange du lebst.
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
Rufe mich an am Tag der Not; dann rette ich dich, und du wirst mich ehren, spricht der Herr, dein Gott.
Und dennoch gehöre ich zu dir! Du hast meine Hand ergriffen und hältst mich.
Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade.
Gott lässt deinen Fuß nicht wanken; er, der dich behütet, schläft nicht.
Gott verspricht dir: Ich bleibe derselbe, so alt du auch wirst, bis du grau wirst, will ich dich tragen. Ich habe es getan, und ich werde dich weiterhin tragen, ich werde dich schleppen und retten.
Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.
Aus des Thurmes tiefstem Kerker,
Eng' und schwarz wie Todesgruft,
Wird hervorgeführt Christina,
Da der harte Vater ruft.
Lange halt' er sie verschlossen
In der Wölbung feuchte stacht,
Weil sie seine Götterbilder
Kühn zerschlug aus eigner Macht.
Seht die Holde! frischer tauchet
Aus der Flut kein Schwan empor.
Seht die Jungfrau! Mond und Sterne
Treten so aus Wolkenflor.
Alle staunen auf Christina,
Milde winkt der Vater ihr,
Spricht: "Die Götter sind versöhnet,
Denn sie schützten deine Zier.
Wohl! auch ich bin dir gewogen,
Aber zeige deine Neu;
Fluche jenem Christengotte,
Schwöre meinen Göttern Treu."
Ernster Blick durchweht den Frieden
Auf der Jungfrau Angesicht;
Heil'ge Kraft erfüllt die Stimme,
Die mit festem Tone spricht:
"Jenem Gott, der mich beschützte,
Schwör' ich freudig ew'ge Treu,
Dessen Engel mich belehrte,
Was der rechte Glaube sei.
Ihn allein, den Gott der Christen,
Einz'gen Gott, bekenn' ich frei;
Vater, willst du nicht verderben,
Schwöre diesem Gotte Treu."
""Götter, hört nicht diesen Frevel,
Straft mich nicht ob meinem Blut;
Blut und Frevel will ich senken
In des tiefen Meeres Flut.""
Hoch auf jähem Felsenstrande
Steht die Jungfrau hold und hehr,
Steht an einen Stein gebunden,
Blickt hinab in's dunkle Meer.
"Gott der Christen, Unsichtbarer,
Strafe nicht der Vater mein;
Laß die Flut, die mich verschlinget,
Taufe meinem Geiste sein."
Flammend stiert des Vaters Auge,
Jeder Blick die Wuth erneut,
Schweigen zittert durch die Menge,
Und die Schergen stehn bereit.
Nieder mit dem schweren Steine
Nieder in die wüste Gruft
Wird gestürzt die stille Jungfrau,
Als der wilde Vater ruft.
Alle Blicke stürzen nieder,
Möchten der Versenkten nach;
Alles stiert zur öden Tiefe,
Selbst die Wuth des Vaters brach.
Alle Blicke wollen leuchten,
Keiner seinem Auge traut;
Alles staunt hinab in's Tiefe,
Ist es Traum? o Wunder! schaut!
Auf dem Meere gleitet leise
Wie ein Schwan der schwere Stein
Auf dem Steine steht Christina,
Wie der Sonne Morgenschein.
Eine weiße Taube schwebte
Lieber ihrem Haupt' umher;
Und zur Seite ihr — wer ist es?
Auf dem Wasser wandelt er.
Sieh, er schöpft mit seinen Händen,
Netzt der Jungfrau heil'ges Haupt,
Und im Namen Jesu Christi
Tauft er die, die längst geglaubt.
Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Lass dich durch nichts erschrecken und verliere nie den Mut; denn ich dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.
Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge silbern sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob der fromme Hirten brächte
zu einem neuen Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Demantstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise Wunder tut.
Wird Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren.
Wenn je das Göttliche auf Erden erschien, so war es mit der Geburt Christi.
Ob hoch, ob nieder wir geboren,
so wie uns antritt das Geschick,
so geht der frohe Kindesblick,
das Kinderherz geht uns verloren.
Zerstoben bis auf wenige Reste
ist der Erinnerung Gewalt,
abwägend stehen wir und kalt
selbst vor des Jahres schönstem Feste.
Wir stehn vor einem toten Baume,
gemordet an des Waldes Rand,
geschmückt mit Flitter und mit Tand,
gar ungleich unserm Kindheitstraume,
Doch stürzet dann herein zur Schwelle
die kleine schar mit Jubelschrei,
dann schleicht auch uns in Herz dabei
der Weihnachtslieder frohe Helle.
Dem allen, was mit scharfem Sinnen
du an den Dingen dir erschließt
und was du wägst und zählst und misst,
dem läßt kein Glück sich abgewinnen!
Drum laß das Kritteln und Verneinen,
und lautern Herzens sei bereit,
zur frohen sel´gen Weihnachtszeit
dem Kinderjubel dich zu einen.
Erfasse ganz des Glaubens Fülle,
der deine Kindheit einst durchweht,
vom Gott, der hilfbereit entsteht,
in armer, dürft´ger Menschenhülle.
Der Heiland wallt allzeit auf Erden,
das glaube felsenfest und treu,
nur freilich muß er stets aufs neu
in jeder Brust geboren werden.
Gegrüßt sei’st du holdseligste der Frauen,
Der Herr ist mit dir, du Gebenedeite,
Das ist der tausendjähr‘ge Engelsgruß!
Gottselig und demütig war die Jungfrau,
Deß ist ihr Lobgesang ein glorreich Zeugnis.
Sie war geweiht, gesegnet durch den Geist
Der heil’gen Schrift und ihrer frommen Väter!
So wurde sie die Mutter des Erlösers!
Die Ärmste, sie die Mutter eines Königs,
Des Königs aller Geister, aller Herrscher!
So sieht der Herr die Demut gnädig an,
Die nur in ihm und vor ihm lebt und webt.
Sei sie doch auch jetzt unsers Herzens Weihe,
Da wir die heilige geweihte Nacht
Mit Jubelklängen gerne feiern möchten.
Ja mit Jubelklängen
Und mit Festgesängen
Möchten wir so gern
Diese Nacht begrüßen,
Und das Kindlein küssen,
Diesen Herrn der Herrn!
In Bethlehem in einem niedern Stalle
Da finden wir die Jungfrau, die gehorsam
Vom fernen Nazareth hierher gepilgert,
Auf ihres Heidenkönigs Machtgebot. –
Demütig war ihr Vertrauter, Joseph.
Er hatte Gott gehorcht, mehr als dem Herzen,
Drum lohne ihn der Friede des Allmächt’gen.
Getrost, Sohn Israels! du wirst ein Wunder
Am Sohn Mariens, Gott verklärend schauen,
Wie reich lohnt dann dein stilles Gottvertrauen.
Doch horch! – schon pocht an dem armen Stalle.
Wer mag das sein? So spät in tiefer Nacht? –
Wo Freude weit gemacht das enge Herz,
Da öffnet traulich der Türe Riegel.
Nicht viel des Suchens und des klugen Fragens
Gestattet ihre frohe, fromme Eile
Den armen Hirten, die jetzt traulich nah’n.
Sie finden beide, Joseph und Maria,
Dazu das Kindlein in der Krippe liegen.
Was aber soll das Kommen? – was das Schauen
Nach einem Knäblein, das in dürft’gen Windeln
Nicht einmal schirmt ein weiches Wiegenbettchen?
Wohl mag ein Schimmer, zart wie Mondenlicht,
Des Knäblein Schönheit leicht umflossen haben,
Und auch die duft’gen Kräuter seines Lagers,
Viel lieblicher als prunkende Juwelen
Am goldnen Bettchen eines Königssohnes. –
Ja wahrlich sah ihr Glaube helle Zeichen
Der himmlischen Verkündung darum hört,
Hört jene Botschaft, die ihr Mund verkündet.
Ja wir horchen gerne –
Kommt’s vom Land der Sterne,
Dringt’s tief in’s Gemüt,
Weil dahin ein Sehnen
Oft mit stillen Tränen
Unablässig zieht. –
„Wir waren bei den Hürden“ – sagten sie –
„Und hüteten die Herden in der Nacht,
„Zum Himmel Herz und Auge still gerichtet,
„Indem vom Retter Israels wir sprachen!
„Den ja von daher uns’re Sehnsucht nur
„Erwarten konnte. – Plötzlich wie ein Blitz
„Umstrahlt es uns, wie voller Sonnen Klarheut.
„Des Herrn erhab’ner Engel trat zu uns
„Und sprach: wir zittern vor Furcht und Ahnung –
„so freundlich, tröstlich: „Fürchtet euch doch nicht!
„„Denn siehe, ich verkündige euch große Freude,
„„Die euch und allem Volke wiederfährt,
„„Denn heute ist der Heiland euch geboren;
„„Er ist der Geist! der Herr in Davids Stadt!
„„Das habt zum Zeichen! finden werdet ihr
„„In Kripp‘ und Windeln das holdsel’ge Kind.““
Große, große Freude,
Unserm schwersten Leide
Hilft ein Heiland nun!
Seht den Neugebornen
Jetzt bei den Verlornen
In der Krippe ruh’n.
„Alsbald war bei dem Engel eine Menge
„Der Himmlischen des Lichtes Kinderschar,
„Die lobten Gott und sprachen: „„Ihm sei die Ehre
„„In unermessner Höhe, und den Menschen
„„Im dunklen Erdental ein Wohlgefallen!““
„Mit süßem Friedenslächeln schwebt die Menge
„Empor, empor! und ihre Lobgesänge
„Durchweben gold’ner Harfen sel’ge Klänge,
„Und wie verschweben leichte Morgenträume,
„Verschwebt‘ das Glanzgesicht in stille Räume.“
Heil’ge Engelsweihe
Dem Gefühle leihe
Rechte Innigkeit;
Engel steigen nieder,
Singen Wiegenlieder
Ihm – der Kindlichkeit. –
Ja wohl! demüt’ger Kindessinn empfängt
Die rechte Weihe nur für dieses Fest,
Und dennoch überstrahlt die rechte Geistestiefe
Desselben alle Höhen des Verstandes; --
Symbolisch nicht allein, auch schon geschichtlich.
Zuerst bemerkt den schönen Sinn der Festzeit.
Es brach für uns die Winternacht herein.
Die Sonne hebt ihr freundliche Strahlenantlitz
Kaum übers tief beschneiete Gefilde,
Die ganze Welt liegt da wie ein Gestorb’ner,
Verhüllt ins helle kalte Leichentuch.
Die Freudenklänge alle sind verstummt.
Daheim beim düft’gen Herd, beim matten Lämpchen
Hockt in Familien-Häuflein rings das Volk.
Der weiße Sternseher nur gewahrt,
Dass nun die Sonne schon den Wendepunkt
Zur Höhe segnend wieder überschritten,
Und freut des kindlich sich in guter Hoffnung,
Und mit ihm freut sich nun die Kinderwelt
So freundlich überkam – so überkommt
Das Christfest heute noch die kalte Welt. –
Lag sie nicht in tiefer Winternacht
Des Götzendienstes und der Barbarei?
Der große Bruderbund der Menschheit war
Zerstreut beim glühn’den Herde ihrer Götzenopfer.
Nur mattes Licht bei düsterm Todesgrau’n
Erleuchtete ihr Werk der Finsternis. –
Zu solcher Zeit geboren war das Knäblein
Das neue ew’ge Licht für alle Geister,
Doch nur der frommen Glaubensschar, den Hirten
Eröffnet sich des Himmels Strahlenpforte –
Nur sie vernimmt den hohen Engelsgruß,
Nur sie den Jubel und die Lobgesänge;
Nur sie erhielt die Weisung: „Hin zur Krippe!“
Doch auch drei Weisen fern im Morgenlande,
Die sah’n des Kindleins Stern, den hellen Aufgang
Des ew’gen Licht’s, und kamen anzubeten.
Jubelnd halle nieder
Gruß an alle Brüder;
„Friede, Freude euch!“
Walten doch der Liebe
Meine Herzenstriebe
Hoch in Christi Reich!
Sagt ihr vielleicht, die tiefe Winternacht
Ist ewig lang, schon tausend, tausend Jahre
Ist Christ geboren, und noch kaum bestrahlt
Sein Licht ein Vierteil uns’res Muttersterns?
Wohl habt ihr Recht – allein bedenkt ihr auch,
Es sind doch tausend Jahre vor dem Herrn
Der Ewigkeiten wie ein einz’ger Tag. –
Was soll das Zeitmaß frommen Christensinn?
Doch wenn der Geist treibt, tiefer wahrzunehmen,
Der schaue ruhig klar in die Geschichte.
Ist’s denn nicht hell und heller Tag geworden?
Auch da, wo nur die Dämm’rung seines Lichts
Hinüber strahlt? – Schallt nicht der Engelsgruß
In alle Länder, über alle Meere:
„Heute ist der Heiland euch geboren!“
Sind’s denn nicht Friedensengel, seine Boten,
Die jetzt in mehr denn vielen tausend Zungen
Dies Wort verkünden? Welchem Volk ist nicht
Der Jubelruf schon mehr und mehr erklungen?
Noch aus der Hölle hallt’s: „Es werde Licht!“
Wenn ich in Bethlehem wär,
du Christuskind,
lief ich zur Krippe hin,
o wie geschwind!
Drinnen liegst du auf Heu,
auf hartem Stroh,
blickst uns doch an so treu,
so lieb und froh!
Und wer nur recht dich liebt,
Groß oder Klein,
der ist nie mehr betrübt,
soll sich stets freu'n.
Kann ich denn nicht zu dir,
zur Krippe gehn,
kommst du doch gern zu mir,
kannst hier mich sehn.
Sieh in mein Herz hinein,
ob's recht dich liebt,
mit allen Kräften sein',
sich dir ergibt.
Wie Siegesbotschaft tönt's durch alle Christenlande,
Und feierlich begehn die Völker diesen Tag
Des Welterretters, der gesprengt der Knechtschaft Bande,
Worin gefesselt lang die arme Menschheit lag! —
Zwar mußte seine Lehr' mit mächt'gen Feinden ringen,
Eh' sie des Heidentumes finstre Macht bezwang,
Doch weiter sehn wir sie und immer weiter dringen,
Bis durch die ganze Welt, von Pol zu Pol wird klingen
Der Osterglocken heller Klang!
Wie sich in der Natur viel tausend Keime regen
Und tief verborg'ne Kräfte walten ungesehn,
Ein neues Leben schwillt und drängt dem Licht entgegen,
Sich vorbereitend auf ein großes Aufersteh'n, —
So wächst ein mächt'ger Drang empor im Menschenherzen
Und hebt, der's lang bedrückt, hinweg den schweren Stein!
Befreit von seiner Last, vergessend seiner Schmerzen,
Nimmt's freudig in sich auf den Strahl der Osterkerzen,
Und Hoffnung strömet mit hinein.
Und glaubst du, daß dein Leid sich nicht läßt überwinden,
Ist noch die Wunde frisch, das Aug' von Thränen feucht,
Geh' hin zum rechten Arzt; er wird die Salbe finden,
Die auch für deine tief geschlag'ne Wunde reicht.
Such' ihn mit Ernst, du wirst ihm überall begegnen,
Im vollen Lebenskreis und in der Einsamkeit.
Der dir von Jugend auf ließ Gnadenströme regnen,
Wird dein gequältes Herz mit Frieden wieder segnen
Und lindern auch das tiefste Leid!
So kannst, ein rechter Christ, du freudig Ostern halten.
Die ew'ge Liebe lebt, sie überwand den Tod!
Sie schreitet durch die Welt, ihr Banner zu entfalten;
Was sie berührt, das lebt im Frühlingsmorgenrot.
Fühlst du nicht ihren Hauch auch deine Stirn umwehen?
Auf, rüttle deinen Geist aus seinem Schlummer wach,
Hilf ihm, aus Grabesnacht zum Leben aufzustehen,
Laß Haß und Zorn im Strom der Liebe untergehen
Und folge Jesu Christo nach.