Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: hände

Nimm denn meine Hände

So nimm denn meine Hände und führe mich,
bis an mein selig Ende und ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt,
wo du wirst gehen und sehen, da nimm mich mit.

- Julie von Hausmann

Tags: Hände

Ständchen

Weiße Mondesnebel schwimmen
Auf den feuchten Wiesenplanen;
Hörst du die Gitarre stimmen
In dem Schatten der Platanen?

Dreizehn Lieder sollst du hören,
Dreizehn Lieder, frisch gedichtet;
Alle sind, ich kann's beschwören,
Alle nur an dich gerichtet.

An dem zarten schlanken Leibchen
Bis zur Stirne auf und nieder,
Jedes Fünkchen, jedes Stäubchen,
Alles preisen meine Lieder.

Wahrlich, Kind, ich hab zuzeiten
Übermütige Gedanken!
Unermüdlich sind die Saiten,
Und der Mund ist ohne Schranken.

Vom geheimsten Druck der Hände
Bis zum nimmersatten Küssen!
Ja, ich selber weiß am Ende
Nicht, was du wirst hören müssen.

Laß dich warnen, laß mich schweigen,
Laß mich Lied um Liebe tauschen;
Denn die Blätter an den Zweigen
Wachen auf und wollen lauschen.

Weiße Mondesnebel schwimmen
Auf den feuchten Wiesenplanen;
Hörst du die Gitarre stimmen
In dem Schatten der Platanen?

- Theodor Storm

Tags: Hände , Lied , Mund

So heimlich süß

So heimlich süß war unsre Hochzeitsfeier:
Wir lagen dicht
Beisammen, überwallt von einem Schleier;
Man sah uns nicht.

Wir hörten, wie die Leute nach uns fragten
Im gleichen Raum.
Wir unterm Flore blieben reglos, wagten
Zu atmen kaum.

Nur unsre Hände durften sacht sich drücken,
Wie küssend fand
Sich Hauch zu Hauch, mein Knie war mit Entzücken
An deins gebannt.

Mein glühend Auge, das im Dunkeln schaute,
Versank in deins;
Ich war in dir, du warst in mir, uns traute
Die heilige Eins.

Wohlan, was Edens Glut zusammenglühte,
Trennt keine Welt.
Hinweg denn, Angst, da uns die Hand der Güte
Geborgen hält.

Wir ruhn verhüllt; zum Baldachin, zum Himmel
Ward unser Flor.
Uns singt von Flügelköpfchen ein Gewimmel
Den Minnechor.

- Bruno Wille

Tags: Angst , Hände , Leute

Ratsam ist und bleibt es immer

Sie hat nichts und du desgleichen;
Dennoch wollt ihr, wie ich sehe,
Zu dem Bund der heil'gen Ehe
Euch bereits die Hände reichen.

Kinder, seid ihr denn bei Sinnen?
Überlegt euch das Kapitel!
Ohne die gehör'gen Mittel
Soll man keinen Krieg beginnen.

- Wilhelm Busch

Tags: Hände , Krieg , Ehe

Ich denke an Frauen

Ich denke an Frauen aus lichten Legenden.
Sie erschauern in scheuem Schmerz.
Und in hellen heiligen Händen
bringen sie weinend ihr weißes Herz
schreiten einsam durch weite Gelände
wilde Wege, lebenwärts -

Und in heischende heiße Hände
legen sie leise ihr weißes Herz.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Hände , Herz , Schmerz

Leg du auf meine Lebensgeige

Leg du auf meine Lebensgeige
die Hände an des Schicksals Statt, -
daß ich vergesse, was für feige
Töne jede Saite hat.

Lehr mich ein Lied. Ein Lied das zage
wie Glückserinnerung beginnt.
Ein Lied für meine Feiertage,
die ohne alle Hymne sind.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Hände , Lied , Schicksal

Rastend dir die Hände

Und wenn ich rastend dir die Hände gebe,
und dann mein Schauen in die Himmel hebe:
wie pfeilgetroffen aus der ersten Schwebe
fällt dir mein Blick ersterbend in den Schooß.
Ich berge meine Stirne und ich bebe:
die Nächte sind noch immer sternelos.

Und diese Nächte zeigen mir kein Ziel.
Sie leben von des Abends Glanzalmosen,
von den Laternenlampen, von den losen
Reflexen, von dem irren Irrlichtspiel, -
und warten, bis aus roten Morgenrosen
der blasse Tag in ihre Fenster fiel.

Und ich muß denken, wie die Nächte nahen,
nach denen meine Träume lange schmachten:

Sie fahren an wie diamantne Yachten
und tragen frohe Fahnen, hohe Frachten,
alle Matrosen sind in Märchentrachten
und fremde Vögel, welche Winde brachten,
die günstig wehten, rasten in den Rahen.
Und aufwärts von der Kühle ihres Kieles
bis an der Mäste matte Flammenspitzen:
Das Silber in den Rissen, Rillen, Ritzen,
Kleinode, die an Bord und Bug erblitzen,
die Sehnsucht ihrer Segel — und noch vieles -
wird Alies unsre Seligkeit besitzen.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Hände , Sehnsucht , Ziel

Unsere Liebe hat keine Gewalten

Unsere Liebe hat keine Gewalten.
So will uns unsere Liebe sehn:
Dass wir uns bei den Händen halten
Und durch Gesichte und Gestalten
Ihrem Garten entgegengehn.

Keine Tore dürfen wir sprängen
Auf dem weiten Wandern ins Glück;
Aber wenn wir uns in Gartengängen
Reife Ranken den Weg verhängen,
Drängen wir sie zärtlich zurück.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Garten , Hände , Liebe

Wenn ich manchmal in meinem Sinn

Wenn ich manchmal in meinem Sinn
ein Begegnen dem andern vergleiche:
du bist immer die reichende Reiche
wenn ich der dürftige Bettler bin.
Wenn du mir leise entgegenlebst
und, kaum lächelnd, mit einem Male
deine Hand aus Gewändern hebst,
deine schöne, schimmernde, schmale ...:

in meiner Hände hingehaltne Schale
legst du sie leichtgelenk,
wie ein Geschenk.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Geschenk , Hände

Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Hände , Kind , Fest

An meine Mutter II

Im tollen Wahn hatt ich dich einst verlassen,
Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,
Und wollte sehn, ob ich die Liebe fände,
Um liebevoll die Liebe zu umfassen.

Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,
Vor jeder Türe streckt ich aus die Hände,
Und bettelte um g'ringe Liebesspende -
Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.

Und immer irrte ich nach Liebe, immer
Nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer,
Und kehrte um nach Hause, krank und trübe.

Doch da bist du entgegen mir gekommen,
Und ach! was da in deinem Aug' geschwommen,
Das war die süße, langgesuchte Liebe.

- Heinrich Heine

Tags: Hände , Liebe , Wahn

Was will ich mehr!

Noch halt mit beiden Händen ich
Des Lebens schöne Schale fest,
Noch trink und kann nicht enden ich
Und denk nicht an den letzten Rest.

»Doch einmal wird die Schale leer,
Die letzte Neige schlürftest du.«
So trank ich doch, was will ich mehr,
Dem Tod ein volles Leben zu.

- Gustav Falke

Tags: Hände , Leben , Tod

Gottes ist der Orient!

Gottes ist der Orient!
Gottes ist der Occident!
Nord- und südliches Gelände
Ruht im Frieden seiner Hände!

Er, der einzige Gerechte,
Will für jedermann das Rechte.
Sei von seinen hundert Namen
Dieser hochgelobet! Amen.

- Johann Wolfgang von Goethe

Tags: Frieden , Gott , Hände

Gebet

Herr! schicke, was du willt,
Ein Liebes oder Leides;
Ich bin vergnügt, daß beides
Aus deinen Händen quillt.

Wollest mit Freuden
Und wollest mit Leiden
Mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
Liegt holdes Bescheiden.

- Eduard Mörike

Tags: Freude , Hände

Kinderhände

Bist du zerbrechlich? So hüte dich vor Kindeshänden! Das Kind kann nicht leben, wenn es nichts zerbricht!

- Friedrich Nietzsche

Tags: Hände , Kind , Leben

Eingezeichnet in meine Hände

Dein Gott spricht: Ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände.

- Jesaja 49,15-16

Tags: Gott , Hände

Kleiner Wicht

Liebste(r) ...,

kleiner Wicht,
streng genommen,
kannst du nichts.
Kannst nicht essen,
kannst nicht baden,
nichts vergessen,
und nichts sagen.

Doch sei dir sicher,
kleiner Mensch,
dass bis du waltest
selbst auf Erden,
dir auf dem Weg,
den keiner kennt,
vier große Hände
helfen werden.

- Egon Eelster

Tags: Hände , Mensch , Weg

Menschenkind

Lieber Gott, wir bitten dich, gib diesem Menschenkind Hände, die nicht erst überlegen müssen, ob sie helfen und gut sein sollen.

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Tags: Gott , Hände , Kind