Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: ziel

Zur Silbernen Hochzeit

Silberne Hochzeit
Feiern wir heute,
Fröhliche Leute
Stehn wir im Kreis.

Hymen, er knüpft mit
Eisernen Banden,
Blumengirlanden
Windet er drum:

Doch seine Blumen,
Ach, sie vergehen,
Bande bestehen,
Eiserne Last.

Aber der Wechsel
Rollender Jahre
Bessert die Ware,
Adelt Metall:

Nach fünfundzwanzig
Nicht mehr von Eisen,
Silbern sich weisen
Ketten als Schmuck.

Gleich viel der Jahre
Lasset vergehen,
Dann sollt ihr sehen,
Sind sie von Gold.

Kind auch und Enkel,
Töchter und Söhne,
Winden als schöne
Blumen sich drum,

Und so am Ziele
Seht ihr im Bande
Blumengirlande,
Wie beim Beginn.

- Franz Grillparzer

Tags: Hochzeit , Kreis , Ziel

Ziel das Himmelreich

Das ist die rechte Ehe,
wo Zweie sich geeint,
durch alles Glück und Wehe
zu pilgern treu vereint.
Der eine Stab des andern,
und liebe Last zugleich,
gemeinsam Rast und Wandern,
und Ziel das Himmelreich.

- Emanuel Geibel

Tags: Glück , Ziel , Ehe

Tipp 4: Bleiben sie unbedingt positiv!

Die Hochzeitsrede sollte frei von Kritik, Warnungen und altklugen Ratschlägen sein.
Vom Hochzeitstag wird gemeinhin erwartet, dass es der schönste Tag im Leben eines Menschen sein soll - jeder Dämpfer, und sei es ein noch so gut gemeinter Ratschlag, ist fehl am Platz.

Denken Sie auch einen Schritt weiter: Stellte die witzige Anekdote, die Sie einstreuen wollen, nicht gleichzeitig die Vorgeschichte zum ersten Beziehungskrach dar? Kommen darin womöglich ehemalige Partner der Eheleute vor, oder sonstige Personen oder Orte, die negative Gefühle hervorrufen könnten?

Grundsätzlich ist das Ziel einer jeden Hochzeitsrede, bestehende Freude zu verstärken - im Zweifelsfall muss die Ehrlichkeit hier mal einen Tag lang beiseite treten.

- Tipps zur Hochzeitsrede

Tags: Freude , Gefühl , Ziel

Rastend dir die Hände

Und wenn ich rastend dir die Hände gebe,
und dann mein Schauen in die Himmel hebe:
wie pfeilgetroffen aus der ersten Schwebe
fällt dir mein Blick ersterbend in den Schooß.
Ich berge meine Stirne und ich bebe:
die Nächte sind noch immer sternelos.

Und diese Nächte zeigen mir kein Ziel.
Sie leben von des Abends Glanzalmosen,
von den Laternenlampen, von den losen
Reflexen, von dem irren Irrlichtspiel, -
und warten, bis aus roten Morgenrosen
der blasse Tag in ihre Fenster fiel.

Und ich muß denken, wie die Nächte nahen,
nach denen meine Träume lange schmachten:

Sie fahren an wie diamantne Yachten
und tragen frohe Fahnen, hohe Frachten,
alle Matrosen sind in Märchentrachten
und fremde Vögel, welche Winde brachten,
die günstig wehten, rasten in den Rahen.
Und aufwärts von der Kühle ihres Kieles
bis an der Mäste matte Flammenspitzen:
Das Silber in den Rissen, Rillen, Ritzen,
Kleinode, die an Bord und Bug erblitzen,
die Sehnsucht ihrer Segel — und noch vieles -
wird Alies unsre Seligkeit besitzen.

- Rainer Maria Rilke

Tags: Hände , Sehnsucht , Ziel

Psyche an Amor

Wo schwand er hin, der seligste der Träume,
das höchste Ziel der innigsten Begier?
Die Sehnsucht schwingt sich in des Äthers Räume;
doch, ach! verbannt, gefesselt schmacht' ich hier!

Es wär' auf ewig mir dahin geschwunden
das Land der Himmlischen, der Ätherhain
der Harmonie? Hienieden festgebunden,
blieb' eine Ewigkeit dies Herz allein?

Einst, als ich unter Blumen hier erwachte,
umleuchtet von der Hoffnung mildem Stern,
bewegt der neuen Welt entgegen lachte,
schien Amor, der Geliebte, mir nicht fern.

Du athmetest in milden Frühlingslüften;
dein Auge sprach im Sternenglanz zu mir,
und jeder süße Ton in Thal und Lüften
war mir ein holder Liebeslaut von dir.

Bald schwand der schöne Wahn, wie Nebelsterne
in dunkeln Nächten, und mein Herz blieb leer,
und brennend flog die Sehnsucht in die Ferne,
und ahndete dich über Berg und Meer.

Da trat ein holdes Wesen mir entgegen,
voll Himmels-Ahndung; eine neue Lust
durchflog mein Herz mit ungewohnten Schlägen,
und süßes Weh durchschauerte die Brust.

Ich fühlte unsrer Liebe Seligkeiten,
wie Himmelslüfte, freundlich um mich wehn;
verloren in der Ahndung Trunkenheiten,
vermeint' ich dich, mein Ideal, zu sehn.

Der Welt entrückt, im seligsten Entzücken,
vermißt' ich deinen Himmel selbst nicht mehr;
Verklärung strahlte aus des Lieblings Blicken,
und Ätherrosen blühten um mich her.

Doch, ach! der Unbestand der Menschenherzen
erträgt es nicht, das allzuhohe Glück!
Zur Asche brannten die geweihten Kerzen:
die Liebe wich; die Sehnsucht blieb zurück.

Und wiederum für neue Qual geboren,
die Freude hassend, mit mir selbst entzweit,
durchflog die Welt mein Wunsch - was ich verloren,
ersetzte keine Erdenseligkeit.

Du warst es, du, dem beym Genuß des Schönen,
im innigsten Zusammenklang,
bey jeder Kunst, gelehrt von Göttersöhnen,
sich meine Seele froh entgegen schwang.

Dem in des Mitgefühles leisen Wogen,
in Freundesblick voll zarter Sympathie,
die reinen Triebe frey entgegenflogen;
doch ganz befriedigt ward die Sehnsucht nie.

Und nimmer schweigt das liebende Verlangen,
dich wiederum in der Vollkommenheit
unwandelbarem Schimmer zu umfangen,
wie einst in jenem Traum voll Seligkeit.

Du, Himmlischer! den keine Worte nennen,
der Ahndung zarten Sinnen nur bekannt!
soll ewig ungestillt die Sehnsucht brennen?
bleibt stets von dir die Liebende verbannt?

Wer naht mir hier? von mildem Sternenglanze
- ein überirdisch Wesen - sanft erfüllt,
die Fackel still gesenkt, und im Zypressenkranze
die göttlich reine Stirn halb eingehüllt.

Es winkt mir hin nach jenen dunkeln Gründen,
ein wunderbarer Schauer faßt mich - ach!
ich folge - soll ich dort die Ruhe finden? -
vertrauungsvoll dem stillen Engel nach!

Doch leise regt er jetzt die düstern Schwingen,
und rings aus ihnen sproßt ein milder Glanz
wie Morgenroth, und Ätherrosen dringen
aus dem erheiterten Zypressenkranz.

Er ist es, Er, der Göttliche! auf immer
nun wieder mein! und neue Wonne füllt
das Herz! - So wird beym letzten Lebensschimmer
die Sehnsucht, die unendliche, gestillt?

Wir schweben auf in reinere Gefilde;
der Erd' entrückt, von keinem Wunsch getrübt,
umfängt mich jenes Äthers Frühlingsmilde,
und ich bin ewig liebend und geliebt!

- Sophie Mereau Brentano

Tags: Ewigkeit , Hoffnung , Ziel

Kein Weg

Kein Weg ist zu lang für den,
der langsam und ohne Eile vorwärts schreitet
und kein lockendes Ziel liegt zu fern für den,
der sich mit Geduld rüstet.

- Jean de la Bruyère

Tags: Geduld , Weg , Ziel

Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern, künftigen Tagen,
Nach einem glücklichen, goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Toren,
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was Besserm sind wir geboren.
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.

- Friedrich Schiller

Tags: Hoffnung , Welt , Ziel

Der gerade Weg

Der gerade Weg ist der kürzeste, aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.

- Georg Christoph Lichtenberg

Tags: Weg , Ziel

Im selben Kreis

Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben,
im selben Kreis all sein Leben traben.

- Christian Morgenstern

Tags: Kreis , Weg , Ziel

Mit einem Strauß von Rosen

Teure Mutter! nimm von Deinem Kinde
Diese Rosen hier zum Angebinde!
So wie da, im zärtlichsten Verein
Knospen sich an volle Blüten reih’n,
Also wird’ ich streben, Dir zu gleichen,
Und ein Ziel, wie Du, einst zu erreichen.

- Poetische Bibliothekar 1845

Tags: Rosen , Mutter , Ziel