Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: tod

In Liebesarmen

Wer je gelebt in Liebesarmen,
Der kann im Leben nie verarmen;
Und müßt er sterben fern, allein,
Er fühlte noch die selge Stunde,
Wo er gelebt an ihrem Munde,
Und noch im Tode ist sie sein.

- Theodor Storm

Tags: Leben , Mund , Tod

Ewige Liebe

Freudvoll und leidvoll,
gedankenvoll sein.
Hangen und Bangen
in schwebender Pein.
Himmelhoch jauchzend,
zu Tode betrübt -
glücklich allein
ist die Seele, die liebt.

- Johann Wolfgang von Goethe

Tags: Freude , Seele , Tod

Auff H. Godofredi Eichorns undt Rosine Stoltzin Hochzeit

Ob gleich der weisse schnee itzt thall' und berge decket,
Ob mancher schneller flus zeucht einen harnisch an,
In dem er sich des zorns der kält erwehren kan,
Vor welcher jeder baum steht bis in tod erschrecket;
Ob gleich der bleiche frost die scharffe seens außstrecket
Und alle blumen fällt, die Chloris vmb den plan
Der Erden schawen lies, hat liebe doch gethan
Mehr den die sonne selbst, und hitz und lust erwecket,
Das ihr des winters schärff und rasen sicher lacht.
Die lieb' Herr Godfrid hatt euch diese rose bracht.
Woll euch! und mehr den woll! was mögt ihr noch begehren?
Woll euch und mehr den woll! wen diese rawe zeit
So schöne blumen gibt und solche lust bereitt
Was wird' euch nicht der herbst für süsse frucht gewehren.

- Andreas Gryphius

Tags: Tod , Winter , Zeit , Zorn

Irrtum

Es ist unser Irrtum, dass wir den Tod in der Zukunft erwarten. Er ist zum Großteil schon vorüber. Was in unserem Leben hinter uns liegt, hat der Tod.

- Seneca

Tags: Leben , Tod , Zukunft

Rätselhafter als der Tod

Das Leben ist rätselhafter als der Tod. Es ist unbegreiflicher, dass ich bin, als dass ich einmal nicht mehr bin.

- Joachim Günther

Tags: Leben , Tod

An den Tod

An meinem Geburtstage

Lass mich, Tod, lass mich noch leben! –
Sollt ich auch wenig nur nützen,
Werd ich doch weniger schaden,
Als die im Fürstenschoß sitzen
Und üble Anschläge geben,
Und Völkerfluch auf sich laden;
Als die da Rechte verdrehen,
Statt nach den Rechten zu sehen;
Als die da Buße verkünden,
Und häufen Sünden auf Sünden;
Als die da Kranken zu heilen,
Schädliche Mittel erteilen;
Als die da Kriegern befehlen,
Und grausam ihnen befehlen;
Der Helden Kriegskunst nichts nützen,
Um Länder weise zu schützen.
Tod, wenn sich diese nicht bessern,
Nimm sie aus Häusern und Schlössern!
Und wenn du sie nun genommen,
Dann Tod, dann sei mir willkommen.

- Matthias Claudius

Tags: Leben , Tod

Was will ich mehr!

Noch halt mit beiden Händen ich
Des Lebens schöne Schale fest,
Noch trink und kann nicht enden ich
Und denk nicht an den letzten Rest.

»Doch einmal wird die Schale leer,
Die letzte Neige schlürftest du.«
So trank ich doch, was will ich mehr,
Dem Tod ein volles Leben zu.

- Gustav Falke

Tags: Hände , Leben , Tod

An Carls Geburtstag

Ich fand Dich sonst an diesem Morgen,
Der Dich der Erdenwallfahrt gab;
Jetzt hast Du, Lieber, Dich geborgen,
Bist weggeeilt am Wanderstab!
Da hilft kein Rufen, Winken, Sehnen; —
Ach, fort ist fort, —
Und fern Dein Ort, —
Er läßt Dich nicht, auch nicht um thränen.

Da steh' ich an dem niedern Hause,
Wo Du zum letzten eingekehrt,
Und klopft an die stille Klause,
Doch wird da drinnen nicht gehört; —
Ich rüttle an der Pforte Riegel:
"O komm' heraus!"
Zu bleibt das Haus —
Und ungelos't sein schwarzes Siegel.

Mir aus den Augen bist Du lange,
Doch nimmermehr mir aus dem Sinn;
Ob ich vergebens nach Dir bange,
Es zieht mich ewig zu Dir hin.
Und ob das Band zerissen bliebe —
Fest hält das Herz,
Und trägt den Schmerz, —
Das Grab — ist nicht das Grab der Liebe.

Der Eine, den ich hatt' und habe,
Hier sank er ein auf seiner Bahn. -
"Und Du — kannst seinem öden Grabe,
"Getröstet, ohne Thränen, nahn?
"Du jammerst nicht bey seinem Staube?"
Es hat nicht Noth!
Der Tod — ist todt!
Ich weiß, an welchen Herrn ich glaube!

- Heinrich Möwes

Tags: Glaube , Liebe , Stille , Tod

Mühsal

Kinder machen des Lebens Mühsal süß, aber das Unglück umso bitterer. Sie vermehren die Sorgen des Lebens, aber lindern den Gedanken an den Tod.

- Francis Bacon

Tags: Leben , Tod , Unglück

Christi Geburt

In einem Kripplein lag ein Kind,
Dabei ein Esel stand und Rind.
Zugegen auch die Jungfrau war,
Maria, die das Kind gebar.
Jesus, der Herre mein,
War dieses Kindelein.

Der Chor der Engel da erhob
Die Stimmen all und sang ihm
"Ruhm sei und Dank und Würdigkeit
Dem Herrn im Himmel allerzeit!"

Als dieses ward den Hirten kund,
So liefen sie herbei zur Stund
Gen Bethlehem und sanken so
Das edle Kind und wurden froh.

Da brannte eines Sternes Schein,
Der tats den Königen kund, den Drein.
Die kamen aus des Ostens Land
Mit reichen Gaben in der Hand.

Sie fielen nieder auf die Erd
Und boten dar dem Kinde wert
Gar edel Myrrhen, Weihrauch, Gold,
Dem Kindlein wurden sie gar hold.

Doch da Herodes hörte dies,
Sann er, wie er sein Blut vergieß.
Viel tausende schlug seine Hand,-
Josef floh nach Ägyptenland.

Hiernach wohl über dreißig Jahr,
Da ward dem Kindelein führwahr
Durch unsre ewige Seligkeit
Der Kreuztod und das Grab bereit.

Jedoch am dritten Tage ging
Er aus dem Grab, das ihn umfing,
Fuhr auf in seines Vaters Land
Und sitzt ihm dort zur rechten Hand.
Jesus, der Herre mein,
War dieses Kindelein.

- Heinrich von Laufenberg

Tags: Frau , Tod , Wert , Zeit

Der Seelchenbaum

Weit draußen, einsam im öden Raum
steht ein uralter Weidenbaum
noch aus den Heidenzeiten wohl,
verknorrt und verrunzelt, gespalten und hohl.
Keiner schneidet ihn, keiner wagt
vorüberzugehn, wenn's nicht mehr tagt,
kein Vogel singt ihm im dürren Geäst,
raschelnd nur spukt drin der Ost und West;
doch wenn am Abend die Schatten düstern,
hörst du's wie Sumsen darin und Flüstern.

Und nahst du der Weide um Mitternacht,
du siehst sie von grauen Kindlein bewacht:
Auf allen Ästen hocken sie dicht,
lispeln und wispeln und rühren sich nicht.
Das sind die Seelchen, die weit und breit
sterben gemußt, eh' die Tauf' sie geweiht:
Im Särglein liegt die kleine Leich',
nicht darf das Seelchen ins Himmelreich.
Und immer neue, - siehst es du? -
in leisem Fluge huschen dazu.

Da sitzen sie nun das ganze Jahr
wie eine verschlafene Käuzchenschar.
Doch Weihnachts, wenn der Schnee rings liegt
und über die Länder das Christkind fliegt,
dann regt sich's, pludert sich's, plaudert, lacht,
ei, sind unsre Käuzlein da aufgewacht!
Sie lugen aus, wer sieht was, wer?
Ja freilich kommt das Christkind her!
Mit seinem helllichten Himmelsschein
fliegt's mitten zwischen sie hinein:
»Ihr kleines Volk, nun bin ich da -
glaubt ihr an mich?« Sie rufen: »Ja!«
Da nickt's mit seinem lieben Gesicht
und herzt die Armen und ziert sich nicht.
Dann klatscht's in die Hände, schlingt den Arm
ums nächste - aufwärts schwirrt der Schwarm
ihm nach und hoch ob Wald und Wies'
ganz graden Weges ins Paradies.

- Ferdinand Avenarius

Tags: Kind , Tod

Und balde komm der Weihnachtsmann

Und war mein Leben dunkel,
Ihre Augen leuchten hell.
Und war ich matt vom Sterben,
Ihre Füßlein wanderten schnell
Und war ich krank und war ich arm,
So sprach ihr Stimmlein liebeswarm:
"Lieb Mütterlein, denk nicht daran,
Es kommt wohl bald der Weihnachtsmann!"

Wohl kam ein Mann geschritten,
Doch trug er schwarzen Gewand,
Er hielt kein Tannenbäumlein,
Hielt die Sichel in der Hand.
Schnitt ab mein Blümlein, nahm es fort
Und barg´s an stillem, kühlen Ort.
Was fang ich arme Mutter an?
Und balde kommt der Weihnachtsmann.

- Hedwig Kiesekamp

Tags: Leben , Mann , Tod

Eisblumen zu Weihnachten

Das unfruchtbare Eis, kalt, panzerglatt,
Verhärtet Leben, das dem Tode dient,
Der sich, der Farblose, mit ihm umschient -
Das Eis, das keine Seele hat,
Das unbewegte, allen Lebens Bann:

Das starre Eis selbst ist nicht tot.
In ihm auch wirkt gestaltendes Gebot,
Der Schönheit Triebkraft ward auch ihm:
Es setzt geheimnisvolle Blüten an,
Und Schwingenrispen, wie dem Seraphim
Gefiederüppig sie aus Schulternrund,
Gekraust, geschwungen, tausendförmig und
In tausend Formen eine Form, entsprießen,
Siehst du im Eis nach innerstem Gesetz,
Ein wunderbares Bild, zusammenschießen.
Die ärmste Scherbe trägt ein Wundernetz,
Und alles gleißt von Wundersilberfliesen.

Sieh, Mensch, mit Andacht diesem Wunder zu
Und glaub ans Leben! Überall sind Triebe.
Es ist kein Wahn: Im Tode selbst ist Liebe,
Und neues Werden und bewegte Ruh.

- Otto Julius Bierbaum

Tags: Seele , Tod , Wunder

Wenn keine Weihnacht wär

Wie todeskalt und schaurig
Wär' alles um uns her,
Wie ganz erbärmlich traurig,
Wenn keine Weihnacht wär'!

- Karl Rudolf Hagenbach

Tags: Tod

Nun muss sich alles wenden!

Nun muss sich alles wenden!
So lacht und lobt das Herz;
Es grünet aller Enden
Und steiget himmelwärts:
Der Stein ist fort, das Grab ist leer,
Der Herr ist auferstanden!
Nun ist nicht Tod noch Tränen mehr,
Wohl aber Ruh‘ vorhanden.

- Johannes Dose

Tags: Herz , Himmel , Tod

Ich bin die Auferstehung und das Leben

Jesus Christus: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.

- Johannes 11, 25

Tags: Jesus , Leben , Tod