Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: sinn

Das Erste in der Liebe

Das Erste in der Liebe ist der Sinn füreinander, und das Höchste ist der Glauben aneinander.

- Friedrich Schlegel

Tags: Glaube , Liebe , Sinn

Die erste Liebe

Die erste Liebe, sagt man mit Recht, sei die einzige; denn in der zweiten und durch die zweite geht es schon der höchste Sinn der Liebe verloren.

- Johann Wolfgang von Goethe

Tags: Liebe , Sinn

Ueber eine Hochzeit

Ein Kenner, dessen Einsicht ich mehr als der meinigen zutraue, hat mich bewogen, dieses verworfene Gedicht wieder hervorzusuchen. Andere erfahrene Richter hatten es zur Vergessenheit verurtheilt, und in eignen Dingen traut man billig einem fremden Geschmack mehr als dem seinigen. Die vornehmen Personen, die darin besungen werden, hatten allerdings in Ansehung der beiderseitigen Geburt und Verwandtschaft viele Vorzüge, und die scharfsinnige Klugheit des Bräutigams ist nachwärts in den Unglücksfällen, aus welchen ihn sein Verstand emporgehoben hat, in seinem Vaterlande jedermann bekannt worden.

Entweicht! ihr unberufnen Dichter,
Singt auf den Bänken Bauren vor!
Ist vor euch Lärmer dann kein Richter?
Sorgt niemand für ein kennend Ohr?
Die Gasse schnarrt von feilen Leiern,
Ganz Teutschland quillt mit nüchtren Schreiern,
Auch Frösche sind nicht so gemein.
Ihr Unterkäufler falscher Ehre,
Eh ich mich von euch rühmen höre,
Eh wollt ich noch gescholten sein!

Zwar Dichter sind sonst nicht zu höhnen,
Die Reime leiden auch Verstand,
Sie dienen Tugenden zu krönen,
Kein Witz ist besser angewandt:
Doch wann, noch matt vom Bücher-Schranke,
Nur ein erhascheter Gedanke
Durch die geflickten Reime hinkt,
Da wird sich billig jeder schämen,
Ein unächt Rauchwerk anzunehmen,
Wovon der beste Name stinkt.

Wie glücklich waren jene Zeiten,
Da Ruhm und Tugend stund im Bund!
Die Helden wurden groß im streiten,
Noch größer in der Dichter Mund.
Auf starker Geister Adler-Schwingen
Hub sich der Ruhm, den Thaten bringen,
Nach der verdienten Ewigkeit:
Viel fester als auf Marmor-Säulen
Trotzt, auf Homers geweihten Zeilen,
Achilles der Vergessenheit.

Vertrautes Paar! dem heut zur Liebe
Des Hymens holde Fackel brennt,
O daß für euch ein Dichter bliebe
Von jenen, die Apollo kennt!
Wär Thebens Sänger noch auf Erde,
Der oft den Ruhm geschwinder Pferde
Mit schlechtem Recht verewigt hat;
Die letzte Nachwelt würde lesen,
Daß ihr der euren Zier gewesen
Und die Verwundrung eurer Stadt.

Zwar sind die Dichter euch missgönnet,
So ists der wahre Nachruhm nicht:
Die Ehrfurcht jedes, der euch kennet,
Ist doch das beste Lob-Gedicht.
Ein armer Dichter zahlt mit Ruhme,
Der Tugend Sold und Eigenthume,
Den Zins von eignen Schulden ab.
Das Lob, das feile Lieder geben,
Hat niemals ein beredend Leben,
Wie das, das euer Volk euch gab.

Doch meine Freundschaft wird zur Plage,
Genuß und Wonne sind euch nah,
Lebt lang und wohl, der Himmel sage
Zu meinem Wunsch sein würkend Ja!
Ihr aber eilt, vertraute beide,
Zu der entzückten Art der Freude,
Die nur vergnügte Liebe giebt.
In eures Stammes edlen Gaben
Wird einst die Welt ein Abbild haben
Von dem, was wir in euch geliebt!

- Albrecht von Haller

Tags: Sinn , Welt , Wesen , Wind

Leicht zu leben ohne Leichtsinn,
heiter zu sein ohne Ausgelassenheit,
Mut zu haben ohne Übermut -
das ist die Kunst des Lebens.

- Theodor Fontane, 1819 - 1898, dt. Schriftsteller

Tags: Leben , Mut , Sinn

Leicht zu leben ohnen Leichtsinn, heiter zu sein ohne Ausgelassenheit, Mut zu haben ohne Übermut - das ist die Kunst des Lebens.

- Theodor Fontane, 1819-1898

Tags: Leben , Mut , Sinn

Leicht zu leben ohne Leichtsinn,
heiter zu sein ohne Ausgelassenheit,
Mut zu haben ohne Übermut -
das ist die Kunst des Lebens.

- Theodor Fontane, 1819 - 1898

Tags: Leben , Mut , Sinn

Also spricht der Fatalist

Also spricht der Fatalist:
Du musst werden, wie du bist.
Widerstreben ist vergebens.
Der Gebieter allen Lebens
gab dir schon von Anbeginn
deinen Wunsch und Eigensinn,
bald mit ja und bald mit nein,
gerade so und so zu sein.

- Wilhelm Busch

Tags: Leben , Sinn , Wunsch

Weihnacht

Es klingt ein Lied aus alter Zeit,
Wie Sternentraum so rein,
Von eines Kindleins Herrlichkeit
Und schlichter Hütte hellem Schein.

In eine Nacht von Wahn gebar,
Als sich die Zeit erfüllt,
Das Weib den Menschensohn, der klar
Den Widersinn der Welt enthüllt.

Sein Auge war so himmelstief,
Durchstrahlte Trug und List;
Der Lichtheld wuchs, sein Schicksal rief:
Am Kreuze hing der erste Christ.

Noch immer hängt der Mensch am Kreuz,
Noch immer jammern Fraun,
Dem Glockenklang des Weihgeläuts
Mischt sich des Wahnsinns Weh und Graun.

Der Geist, der stark mit Feuer tauft,
Wird immer noch geschmäht,
Noch wird verraten und verkauft,
Wer Saat der kühnen Liebe sät.

Noch sind so viele Augen blind,
Herrscht ungerecht Gericht –
Doch wieder ward die Wahrheit Kind,
Und langsam, langsam wächst ihr Licht.

- Karl Henckell

Tags: Raum , Sinn , Sohn , Traum