Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: sohn

Um die Wette lieben

Lebe zwischen einer zärtlichen Gattin und einer zärtlichen Mutter, sie werden dich um die Wette lieben. Sei nachsichtig mit ihnen, glücklich mit dir selbst, mein Sohn; fröhlich, frei und gut zu allen; deiner Mutter wird es an nichts fehlen.

- Pierre-Augustin Caron Beaumarchais

Tags: Liebe , Sohn , Mutter

Auf die Pfeile der Liebe

Cythereens Ehmann schmiedet
Einst in Lemnos Feueressen
Pfeile für die Liebesgötter,
Aus dem allerschönsten Stahle.
Und derselben Spitzen tauchet
Venus in den süssen Honig,
Den ihr Sohn mit Galle mischte.
Da kommt Mars aus einem Treffen;
Schwenket eine schwere Lanze,
Und verlacht den Pfeil des Amors,
Als zu leichte. Da spricht Amor:
Dieser dünkt mich, ist nicht leichte!
Nimm ihn nur! du wirsts erfahren.
Mavors nimmt ihn in die Hände;
Aber Cytherea lächelt;
Und der Kriegsgott seufzt, und saget:
Er ist schwer! – – da! nimm ihn wieder!
Aber Amor sprach: du hast ihn,
Und du sollst ihn auch behalten!

- Anakreon

Tags: Liebe , Sohn

Immer Liebe

Und klingst du immer Liebe wieder?
Und immer nur denselben Ton?
Und weißt du keine andern Lieder
Als Gottes Sohn, von Gottes Sohn?
Muß er dein Licht, dein Glanz, dein Schein,
Muß er dein Alles, Alles sein?

Ja, er allein: in diesem Namen,
In diesem allerschönsten Ton,
Klingt aller Himmel Himmel Amen,
Das Heilig! Heilig! klingt vom Sohn,
Und Cherubim und Seraphim
Anbetend knien sie hin vor ihm.

Ja, er allein: soweit die Winde
Das grüne Erdenrund umwehn,
Muß nun im Klang vom hohen Kinde,
Das Mensch ward, aller Jubel gehn:
Es klinget kein so süßer Ton
Als von dem Sohn und aus dem Sohn.

Nein, nimmer lernt es andre Lieder
Das arme, sündenkranke Herz,
Nein, nimmer klingt es andres wieder
Als jener Sehnsucht süßen Schmerz
Vom Menschensohn, vom Gottessohn,
Dies bleibt das Lied, der Klang, der Ton.

Du bleibst das Lied, du liebste Liebe,
Du bleibst die Sehnsucht, schönstes Bild,
Du Licht der Lichter, Trieb der Triebe,
Woraus der Himmel Wonne quillt:
Mein Herz klingt deine Herrlichkeit
Von nun an bis in Ewigkeit.

- Ernst Moritz Arndt

Tags: Lied , Schmerz , Sohn

Zu Mutters Geburtstag

(Mit einem Rosenstrauß)

Du und dein Sohn,
Sie sind beide schon alt;
Doch blühen noch Rosen,
Und das Herz ist nicht kalt.

- Theodor Storm

Tags: Herz , Rosen , Sohn

An meine Mutter

Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir
So lang dir kömmt, lass keinen Zweifel doch
Ins Herz, als wär’ die Zärtlichkeit des Sohns,
Die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust
Entwichen. Nein, so wenig als der Fels,
Der tief im Fluss vor ew'gem Anker liegt,
Aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut
Mit stürm’schen Wellen bald, mit sanften bald
Darüber fließt und ihn dem Aug’ entreißt,
So wenig weicht die Zärtlichkeit für dich
Aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom
Vom Schmerz gepeitscht bald stürmend drüber fließt,
Und von der Freude bald gestreichelt still
Sie deckt und sie verhindert, dass sie nicht
Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher
Zurückgeworfne Strahlen trägt und dir
Bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.

- Johann Wolfgang von Goethe

Der Hecht

Ein Hecht, vom heiligen Anton
bekehrt, beschloß, samt Frau und Sohn,
am vegetarischen Gedanken
moralisch sich emporzuranken.

Er aß seit jenem nur noch dies:
Seegras, Seerose und Seegrieß.
Doch Grieß, Gras, Rose floß, o Graus,
entsetzlich wieder hinten aus.

Der ganze Teich ward angesteckt.
Fünfhunden Fische sind verreckt.
Doch Sankt Antön, gerufen eilig,
sprach nichts als: »Heilig! heilig! heilig!«

- Christian Morgenstern

Tags: Frau , Humor , Sohn

Schlafendes Jesuskind

Sohn der Jungfrau, Himmelskind! am Boden
Auf dem Holz der Schmerzen eingeschlafen,
Das der fromme Meister sinnvoll spielend
Deinen leichten Traeumen unterlegte;
Blume du, noch in der Knospe daemmernd
Eingehuellt die Herrlichkeit des Vaters!
O wer sehen koennte, welche Bilder
Hinter dieser Stirne, diesen schwarzen Wimpern,
sich in sanftem Wechsel malen!

- Eduard Mörike

Tags: Jungfrau , Sohn , Vater

Entblößtes Geheimnis

Was der Vater schwieg, das kommt im Sohne zum Reden,
und oft fand ich den Sohn als des Vaters entblößtes Geheimnis.

- Friedrich Nietzsche

Tags: Geheimnis , Sohn , Vater

Große Achtung

Wer will, dass sein Sohn Respekt vor ihm und seinen Anweisungen hat, muss selbst große Achtung vor seinem Sohn haben.

- John Locke

Tags: Achtung , Sohn

Ein frommer Wunsch

Es ist ein frommer Wunsch aller Väter, das, was ihnen selbst abgegangen, an den Söhnen realisiert zu sehen.

- Johann Wolfgang von Goethe

Tags: Sohn , Vater , Wunsch

Neun Monde lang

Liebe Leute, lasst euch sagen,
die dicke Kugel war kein Magen,
war auch kein Kissen und kein Fußball,
war nicht geplant, doch auch kein Zufall.
Nein, dort wuchs neun Monde lang
ein quietschfideler Sohn heran.

- Egon Eelster

Tags: Sohn

Wenn dein Sohn groß ist

Wenn dein Sohn groß ist, mache einen Bruder daraus.

- Arabisches Sprichwort

Tags: Sohn

Ode Auf die Geburt des jungen Prinzen von Preußen

Meine Seele taumelt, nicht berauscht vom Weine,
Im bemoosten Fasse hergebracht vom Rheine,
Oder übers Meer gesandt;
Wonnetrunken bin ich, mich erfüllen deine
Freuden, liebes Vaterland.

Alle Kinder jauchzen, alle Greise glühen;
Friedrich, dein Erhalter, wiegt auf seinen Knieen
Diesen königlichen Sohn,
Den er dir zum Herrscher weislich wird erziehen,
Und der Zögling lächelt schon.

Denn er scheint zu horchen, was sein Lehrer saget,
Der ihn zärtlich küßet, und ihn freundlich fraget:
Ob er künftig sich bestrebt,
Daß er über alle seine Väter raget,
Die bisher berühmt gelebt.

Liebling meines Herzens, spricht der große Weise,
Wie der müde Wandrer schmachtend Trank und Speise,
Wie der Steuermann den Rand
Tiefer Fluten wünschet auf der weiten Reise:
Also wünschte dich das Land.

Heil mir, daß du kamest! Heil sey deiner keuschen
Jugendlichen Mutter, die das Sehnsuchtsheischen
Meines Volkes hat gestillt!
Du wirst meine Hofnung nimmer nimmer täuschen;
Sie wird ganz in dir erfüllt.

Früh wirst du erkennen, daß man auf der Erde
Durch die Tugend jenem Herrscher ähnlich werde,
Dessen Herrschaft ewig ist;
Und daß du dem Hirten bey der kleinsten Heerde
Deine Güte schuldig bist.

Deine höchste Wollust wirst du mit Entzücken
In der Übung finden, Menschen zu beglücken,
Und dafür geliebt zu seyn.
Keinem, als dem Schmeichler, wirst du zornig blicken,
Und ihm nie dein Ohr verleihn.

Also redet Friedrich, seine Thränen feuchten
Diese Stirne, welche dermaleinst wird leuchten
Über dich voll Gnad' und Huld.
Wohl uns, daß wir unsrer Wünsche Ziel erreichten
Nach so langer Ungeduld.

Die verlebten Männer nebst den grauen Müttern,
Sprechen: Wohl euch, Enkel! Eure Kinder zittern
Nie vor dem Erobrungsgeist!
Keine Donner werden diesen Thron erschüttern;
Dieser Thron wird nie verwayst!

Töchter, streuet Blumen, bringet Opfergaben
Um die goldne Wiege; kleine muntre Knaben
Macht ein Singechor, und sprecht:
O! du sollst zum Opfer unsre Herzen haben,
Kind vom göttlichen Geschlecht!

- Anna Louisa Karsch

Tags: Hoffnung , Sohn , Ungeduld

Meinen Sohn zur Taufe

Als wir deine Schwestern getauft,
Hab ich die herrlichsten Rosen gekauft,
Brauchte sich keine zu verstecken,
War jede ein Schmuck fürs geweihte Becken.

Inzwischen ist mir's bescheiden geglückt,
Dass ein eigen Gärtchen das Haus mir schmückt;
Und an der Seitenwand spinnt sich ein zartes
Rosengerank. Das ist was Apartes.

Eigene Rosen. Wie die doch gleich
Anders leuchten. Mein Sohn, du bist reich.
Kein besseres Omen kann dir blühen
Als dieses helle Rosenglühen.

Das Leben bietet der Blumen nicht viel,
Giebt uns meist nur blattlosen Stiel,
Alles, was wir von außen bekommen,
Ist leicht in die hohle Hand genommen.

Aber was von innen heraus
Wächst und blüht, das machts aus;
Aus Eigenem die Kränze binden,
Die uns die Tage hold umwinden.

Nennst du nichts im Leben dein
Als einen vollen Herzensschrein,
Wirst du nach äußerm Glanz nicht fragen
Und fröhlich eigene Rosen tragen.

Das ist nun kurz mein Taufgebet,
Wie es mir durch die Seele geht,
Während der Priester mit frommen Worten
Dir öffnet der Kirche ehrwürdige Pforten.

Frömmigkeit ist eine edle Frucht,
Wächst draußen und in der Kirche Zucht.
Sei fromm, mein Sohn, in Nehmen und Geben,
Suche Gott und ehre das Leben.

- Gustav Falke

Tags: Gott , Rosen , Sohn

Ein Kerngesunder Junge

Mit Sehnsucht erwartet und liebevoll aufgenommen, kam am 15. November 2012 um 10:28 unser kleiner KARL auf diese Welt - ein kerngesunder Junge von 3,3 Kilogramm und 51 Zentimetern!

Die glücklichen Eltern
Jana und Paul

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Tags: Glück , Sehnsucht , Sohn

Verstärkung für Papa

Die Verstärkung für Papa ist eingetroffen!

MARKUS
kam am 15. November 2012 um 11:30 Uhr zur Welt.
Er wog bei seiner Geburt 3.350 Gramm und maß 51 Zentimeter.

Die stolzen Eltern Mario und Charlotte, sowie deren Töchter Wilma, Katrina, Irene und Sandy

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Tags: Eltern , Geburt , Sohn

Endlich ist er da

Endlich ist er da!

Unser Sohn Carl erblickte am 16. November 2012 um 12:15 Uhr im Universitätsklinikum Eppendorf das Licht der Welt.

Unsere Freude lässt sich nicht in Worte fassen!

Valeska und Samuel Sorge

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Tags: Freude , Sohn

Hurra

Hurra, es ist endlich soweit!

Seit dem 16 November 2012 um 12:17 Uhr haben wir wesentlich weniger Schlaf, dafür umso mehr Träume!
Der Grund dafür ist unser 3.150 Gramm schwerer, und 51 Zentimeter großer Sohn Nepomuk.

Die strahlenden Eltern Hannah und Max

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Tags: Geburt , Sohn , Traum

Kommt und seht

Kommt und seht das Wunder an.
Seht was Gottes Lieb' getan.
Seinen Sohn als kleines Kind
man in einer Krippe find't.

- Matthias Claudius

Tags: Kind , Sohn , Wunder

Das Kindlein, das Maria hält

Das Kindlein, das Maria hält
ist Gottes Sohn, der Herr der Welt,
geborn so arm auf Erden.
Und wer es mit dem Kinde wagt,
am Ende muss ganz unverzagt
sehr stark und fröhlich werden.

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Tags: Gott , Kind , Sohn

Simeon

Das Knäblein nach acht Tagen
Ward gen Jerusalem
Zum Gotteshaus getragen
Vom Stall in Bethlehem.

Da kommt ein Greis geschritten,
Der fromme Simeon,
Er nimmt in Tempels Mitten
Vom Mutterarm den Sohn;

Vom Angesicht des Alten
Ein Strahl der Freude bricht,
Er preiset Gottes Walten
Weissagungsvoll und spricht:

"Nun lässest du in Frieden,
Herr, deinen Diener gehen,
Da du mir noch beschieden,
Den Heiland anzusehn,

Den du der Welt gesendet,
Daß er dem Heidentum
Des Lichtes Helle spendet
Zu deines Volkes Ruhm!"

Mit froh erstaunten Sinnen
Vernimmt's der Eltern Paar,
Dann tragen sie von hinnen
Das Knäblein wunderbar.

- Peter Cornelius

Tags: Sohn , Welt

Weihnacht.

Es zieht empor mich zu des Vaters Milde,
Ich sinke hin vor meines Schöpfers Thron.
Und mich umstrahlt im lieblichen Gebilde
Der Welterlöser, Gott und Gottes Sohn.
Er stieg herab aus Edens Lichtgefilde:
So lehrt dich, Christ, die Stimm' der Religion;
So seh' ich ihn vor meiner Seele schweben,
Und mich durchströmt der Hoffnung neues Leben.

Der Engel naht sich Segen zu verkünden
Den frommen Hirten, die im Morgenglanz
In einer Krippe ihren Heiland finden,
Und ihn begrüßen mit dem Liebeskranz.
Das Reich der Sünde sehen sie verschwinden,
Es weiht ein Opfer sich der Menschheit ganz:
Ein heller Stern mit freundlichem Erbarmen
Glänzt aus Marias treuen Mutterarmen.

Die reine Jungfrau nur ist die Erwählte,
Die Gott zur Mutter seines Sohns gemacht;
Sie, deren Brust der Tugend Glut beseelte,
Zieht auch von uns der Laster schwarze Nacht.
Du, der die klare Unschuld sich vermählte,
Erfreust dich jetzt in Paradieses Pracht!
O steh' uns bei, dass wir des Vaters Willen
Mit Freundlichkeit, in allem treu, erfüllen!

Sei unsre Mutter bei der hohen Liebe,
Mit der dein Sohn der Menschheit sich geweiht!
Und wird auch oft der heitre Himmel trübe,
Sei du die Sonne, die uns sanft erfreut!
O dass dein Bild uns immer heilig bliebe!
Wenn unsre Bahn mit Wermut sich bestreut,
Lass uns, Verklärte, deine Tugend strahlen!
Sie möge sich in unsern Herzen malen!

O großer Heiland, mild uns zu beglücken,
Verließest du des Vaters Sternenzelt.
"Kommt, meine Kinder! ich will euch erquicken!"
So tönt dein Ruf voll Segen durch die Welt.
"Der Tugend Rose soll der Mensch sich pflücken!"
Du warst das Licht, das seinen Pfad erhellt;
Er schöpfte Kraft aus deiner Himmelsgüte,
Die ihm zur Wonne unvergänglich blühte.

Am armen Stall zu Bethlehem geboren
Entbehrst du freudig Glanz und Herrlichkeit!
Dich, den zum König Engel sich erkohren,
Führt Menschenliebe in den Strom der Zeit,
Zu dessen Abgrund sich die Welt verloren;
Sie aufzurichten warst du stets bereit.
Nicht achtest du des Lebens trübe Stunden,
Heilst du nur leibreich tief geschlag'ne Wunden!

Wer will empor zu deiner Huld sich schwingen,
Die immer neu und strahlend sich erhebt?
Kein Sterblicher kann in die Liebe dringen,
Mit der dein Geist ihn zu veredeln strebt.
Und müssen wir auch mit dem Schicksal ringen:
Welch' schönen Trost, der dann das Herz belebt,
Gibt Jesus uns, der seinen Thron verlassen,
Mit hohem Gnadenlicht uns zu umfassen.

Stark will als Mensch die Schwachheit er besiegen,
In die uns der Versuchung Macht gelegt,
Der wie so oft im schweren Kampf erliegen,
Weil sich im Busen wenig Glauben regt.
Nur er gibt Stärke, lehrt die Kniee biegen
Vor Gott, der kein Vertrauen niederschlägt,
Vor unserm Heiland, dessen reine Lehren
Der Tugend Keim in unsrer Seele nähren.

So will ich heut', Erlöser, niedersinken,
Durchdrungen von des Dankes Allgewalt:
Soll ich auch einst den Kelch der Leiden trinken,
O! so umschwebet mich deine Lichtgestalt!
Und freundlich wird mir deine Liebe winken,
Bis meine Seele freu hinüberwallt
Zu dir, o Jesus, der mit Huld sie segnet,
Und liebevoll ihr jenseits dann begegnet!

- Luise Egloff

Tags: Gott , Jungfrau , Sohn

Weihnacht

Es klingt ein Lied aus alter Zeit,
Wie Sternentraum so rein,
Von eines Kindleins Herrlichkeit
Und schlichter Hütte hellem Schein.

In eine Nacht von Wahn gebar,
Als sich die Zeit erfüllt,
Das Weib den Menschensohn, der klar
Den Widersinn der Welt enthüllt.

Sein Auge war so himmelstief,
Durchstrahlte Trug und List;
Der Lichtheld wuchs, sein Schicksal rief:
Am Kreuze hing der erste Christ.

Noch immer hängt der Mensch am Kreuz,
Noch immer jammern Fraun,
Dem Glockenklang des Weihgeläuts
Mischt sich des Wahnsinns Weh und Graun.

Der Geist, der stark mit Feuer tauft,
Wird immer noch geschmäht,
Noch wird verraten und verkauft,
Wer Saat der kühnen Liebe sät.

Noch sind so viele Augen blind,
Herrscht ungerecht Gericht –
Doch wieder ward die Wahrheit Kind,
Und langsam, langsam wächst ihr Licht.

- Karl Henckell

Tags: Raum , Sinn , Sohn , Traum

Weihnacht

Ich bin der Tischler Josef,
Meine Frau, die heißet Marie.
Wir finden kein' Arbeit und Herberg'
Im kalten Winter allhie.

Habens der Herr Wirt vom goldnen Stern
Nicht ein Unterkunft für mein Weib?
Einen halbeten Kreuzer zahlert ich gern,
Zu betten den schwangren Leib. –

Ich hab kein Bett für Bettelleut;
Doch scherts euch nur in den Stall.
Gevatter Ochs und Base Kuh
Werden empfangen euch wohl. –

Wir danken dem Herrn Wirt für seine Gnad
Und für die warme Stub.
Der Himmel lohns euch und unser Kind,
Seis Madel oder Bub.

Marie, Marie, was schreist du so sehr? –
Ach Josef, es sein die Wehn.
Bald wirst du den elfenbeinernen Turm,
Das süßeste Wunder sehn. –

Der Josef Hebamme und Bader war
Und hob den lieben Sohn
Aus seiner Mutter dunklem Reich
Auf seinen strohernen Thron.

Da lag er im Stroh. Die Mutter so froh
Sagt Vater Unserm den Dank.
Und Ochs und Esel und Pferd und Hund
Standen fromm dabei.

Aber die Katze sprang auf die Streu
Und wärmte zur Nacht das Kind. –
Davon die Katzen noch heutigen Tags
Maria die liebsten Tiere sind.

- Klabund

Tags: Himmel , Sohn , Winter

Kaiser Heinrichs Weihnacht

In dumpfer Kerkerzelle saß und sann
Am heil’gen Abend ein gebeugter Mann;
Herr Heinrich, der des Reiches Krone trug,
Und den der eigne Sohn in Ketten schlug. -

In seiner schmerzgebeugten Seele klang
Von Bethlehem der Engel Lobgesang.
Den Frieden pries der süße Himmelston,
Mit frechem Schwerte trotzte ihm der Sohn. -

Er sann und dachte seinem Leben nach,
Und dunkler ward und dunkler das Gemach.
Von Bethlehem das holde Himmelslicht,
Es fand den Weg zu seinem Herzen nicht. -

Ein Traum umfing ihn, und sein Antlitz ward,
Als wär’s in Stein gemeißelt, kalt und hart:
Zu seinen Füßen, blutig und bestaubt,
Sah er des frevelnden Empörers Haupt.

Verruchte Sünde fand verdienten Lohn.
Und doch! Und doch! Es war sein Sohn! Sein Sohn!
Ein Stöhnen aus dem Vaterherzen bricht,
Doch ehern bleibt des Kaisers Angesicht. -

Da naht ein Schritt. - Wer sucht zu dieser Zeit
Des stillen Turmes grause Einsamkeit?
Und näher kommt’s, die Tür bewegt sich sacht,
Herr Heinrich ist aus schwerem Traum erwacht

Und staunt und staunt: Bestrahlt vom Kerzenschein,
Ein tritt des Burgvogts blondes Töchterlein.
Die Kleine bringt ihm einen Weihnachtsbaum,
Den stellt sie mitten in den kahlen Raum

Und schaut den bleichen, friedelosen Mann
Mit großen, frommen Kinderaugen an
Und singt in süßem, freudehellem Ton
Das Lied von Gottes eingebornen Sohn,

Die Friedensbotschaft, die vom Himmelszelt
Einst Engel brachten in die arge Welt. -
Da beugte sich des Kaisers Majestät
Vor Gott, dem Herrn, in schweigendem Gebet. -

Und leis verklang der Liebe hohes Lied,
Mit stummem Gruß das scheue Mägdlein schied.
Und sacht erlosch der Kerzen heller Schein,
Herr Heinrich blieb im Dunkel und allein.

Und auf den Knien hat er die ganze Nacht
In Liebe des verirrten Sohns gedacht.

- Wilhelm Langewiesche

Tags: Gott , Seele , Sohn

Wonne aller Wonnen

Du Wonne aller Wonnen,
Geweihte Nacht des Herrn!
Du Sonne aller Sonnen,
Gebenedeiter Stern,
Du aller Töne Ton:
Uns ist ein Kind geboren,
Des Hochgelobten Sohn!

- Johannes Dose

Tags: Kind , Sohn , Sonne