Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: meer

Jeder, der heiratet

Jeder, der heiratet, ist wie der Doge,
der sich mit dem Adriatischen Meer vermählt.
Er weiß nicht, was drin ist, was er heiratet:
Schätze, Perlen, Ungetüme, unbekannte Stürme.

- Heinrich Heine

Tags: Meer , Schätze

Aufs offene Meer hinaus

Heiraten bedeutet nicht, in einem ruhigen Hafen anzulegen.
Es bedeutet, aufs offene Meer hinauszufahren.

-

Tags: Meer

Die schlimmen Eheleut

Nicht also kürren und schorren die Ratzen,
nicht also schreien und gmauzen die Katzen,
nicht also pfeifen und zischen die Schlangen,
nicht also rauschen und prasseln die Flammen,
nicht also scheppern und kleppern die Rötschen,
nicht also plurren und schnurren die Prötschen,
nicht also wüten und heulen die Hund,
nicht also brüllet der Löwen ihr Schlund,
nicht also hauset und brauset das Meer,
nicht also stürmet ein kriegrisches Heer,
Nicht also reißet und tobet der Wind,
nicht also jammert ein schreiendes Kind:
wie zwei wankende, zankende, reißende, beißende,
weinende, greinende, mockende, bockende,
trutzige, schmutzige
Eheleut.

- Abraham a Santa Clara

Tags: Kind , Meer , Wind

Wie viel Sand im Meer

Wie viel Sand im Meer,
wie viel Sterne oben her,
wie viel Tiere in der Welt,
wie viel Heller unterm Geld,
in den Adern wie viel Blut,
in dem Feuer wie viel Glut,
wie viel Blätter in den Wäldern,
wie viel Gräslein in den Feldern,
in den Hecken wie viel Dörner,
auf dem Acker wie viel Körner,
auf den Wiesen wie viel Klee,
wie viel Stäublein in der Höh,
in den Flüssen wie viel Fischlein,
in dem Meere wie viel Müschlein,
wie viel Tropfen in der See,
wie viel Flocken in dem Schnee,
so viel Lebendig weit und breit,
wünsch ich dir eine gute Zeit.

- Des Knaben Wunderhorn

Tags: Geld , Meer , Schnee

Mein Geburtstag

Dreißig Mal ist mir das Jahr entronnen;
Und was hab' ich aus dem Flug gewonnen?
Wie ein Kahn durch Stürme, Flut und Wogen,
Sind sie adlerschnell dahin geflogen.

Aus dem Hinterhalt hat, wenn ich lachte
Und nur Frohgenuss des Lebens dachte,
Oft der Tod mir in den Maientagen
Zu der großen Reise Lärm geschlagen.

Von des Meeres tiefem Felsengrunde,
Aus der Kriegsmaschine Feuerschlunde
Gähnte von der Parze schwarzen Wegen
Mir Verderben oft und grell entgegen.

Und ich sah durch die gebrochnen Glieder,
Hingestreckt vom Würger, meine Brüder
In der Sterbestunde letzten Zügen
Blutig röchelnd, betend, fluchend liegen.

Auf der alten und der neuen Erde,
Von dem Fürstensaal zum Bettlerherde,
Hört' ich Menschen über Menschenplagen
Mit des Jammers heißen Tränen klagen.

Auf der Wollust seidnem Dunenlager
Saß der Kummer abgehärmt und hager;
Unterm Strohdach auf der Binsenmatte
Weinte stummen Schmerz des Elends Gatte.

Himmel, schlagen deiner Strafen Flammen
Alle, alle über uns zusammen?
Hier und hier ist aller Marter Quelle:
Braucht der Frömmler denn noch Eine Hölle?

Leidenschaften wühlen an den Stützen,
Die den armen Stamm des Lebens schützen:
Und sie wühlen oft in einer Stunde
Ganzer langer Jahre Werk zu Grunde.

Und die himmlische Natur zu rächen,
Kocht ihr Busen herrliche Verbrechen,
Die in Fluch verwandeln Gottes Segen,
Und durch Elend Keim zu Elend legen.

Bosheit gießet zu dem Tränenmahle
Schleichend Gift noch in die Wermutschale;
Und die Torheit, ihre Schwester, bietet
Fertig ihr die Hände, wenn sie wütet.

Aus dem alten orthodoxen Mantel
Sticht des Unsinns giftige Tarantel;
Aus der Irrphilosophie Gewimmel
Fliegen Zweifel über Gott und Himmel.

Götterliebe sinkt zu feilen Lüsten,
Unser schönes Eden zu verwüsten:
Tiefer Groll durchbrütet seine Galle
Zu des sichern Bruders nahem Falle.

Einer zehret kühn mit hohem Mute
Von gepeitschter tausend Sklaven Gute,
Die ihr letztes bisschen armes Leben
Seiner Schwelgerei zur Beute geben.

Und wenn sie sodann vom Schlaf erwachen,
Gleicht ihr Wüten dem Hyänenrachen,
Der mit ungezähmtem Grimme schlachtet,
Und den künftgen Augenblick verachtet.

Vater, wird zur Rettung hier auf Erden
Nicht Vernunft einst Herrscherin noch werden,
Und die Ungerechtigkeit verbannen?
Jetzo gibts nur Sklaven und Tyrannen.

Wird Asträa nicht, uns Heil zu geben,
Noch ein Mahl herab vom Himmel schweben,
Und das göttliche Geschenk zu rächen,
Einst des Treibers Eisenstecken brechen?

Dass ein jeder in dem Abendrote
Psalmen singe, nicht bei Gnadenbrote;
Dass sich unter ihrer Väter Buchen
Nicht Bedrücker und Bedrückte fluchen:

Dass man ohne Furcht vor Blutgesinde
Froh für sich die Weizengarben binde;
Dass der Sohn des Vaters Segen erbe,
Und ein jeder wo er wünschet sterbe.

Werd' ich noch den Göttertag erleben,
Wo die Hand nur Brüdern Brüder geben?
Wo kein Erdensohn den Schöpfer höhnet,
Und als Knecht dem Nebenmenschen frönet?

Wo Natur ihr großes Werk vollendet,
Einem jeden seine Spende spendet?
Wo in schönen neugebornen Tagen
Menschen nur noch ihre Leiden tragen?

Wo Tyrannen boshaft nicht die Klauen
In das trockne Mark der Brüder hauen;
Wo kein Mensch hinauf zu Menschen wanket,
Und gegeißelt für die Gnade danket?

Wo das Schwert nicht bloß das Recht besiegelt,
Und dem Rechte jeden Weg verriegelt;
Wo nicht Tod und Ketten edeln Bürgern
Heilig drohen von gedungnen Würgern?

Vater, gib mir Mut und lass mich hoffen;
Noch wird einst vielleicht der Punkt getroffen;
Noch lernt man vielleicht einst dich verstehen
Und die Wege deines Lichtes gehen.

Vater, gib mir Kraft, wenn Pflicht mich fodert,
Kraft, so groß wie Feuer in mir lodert,
Dass ich ohne Furcht die Wahrheit sage,
Und für deine Wahrheit alles wage.

Wenig hab' ich noch in meinem Leben
Für die gute Sache hingegeben,
Bin vielleicht an meinem Wanderstabe
Nur an Bart ein Mann, an Geist ein Knabe.

Durst nach Taten brennt in meiner Seele,
Taten, die mein guter Engel zähle:
Werd' ein Held im Blut der Menschheit Rute;
Wahre Größe ist nur wahres Gute.

Vater, hilf die Stunden mir gewinnen,
Bis der Urne letzte Tropfen rinnen;
Dass ich dann in meines Lebens Buche
Nicht vergebens meine Werke suche.

- Johann Gottfried Seume

Tags: Himmel , Leben , Meer

Am Geburtstag

Neben mir plaudert’s im glitzernden Quell
Aus Sonnentagen der Kindheit hell,
Während von fern herüberklingt,
Was eine Drossel zum Neste singt.
Mit dem feinsten Summen ziehn
Tausend Lebensmelodien
Überall aus den Gräsern hervor,
Zu den Wipfeln hebt sie der Wind empor
Fromm dann wallen sie einher
Mit den heiligen Hymnen vom fernen Meer,
Die über die Weiten der Waldeshöhn
Droben in singenden Wogen gehen.
Und wie meine Seele spinnt:
Deine Stimme im Kleinsten rinnt,
Und wie meine Seele lauscht:
Deine Stimme im Gröbsten rauscht –
Alles ist gut, Alles ist Ruh,
Denn die ganze Welt bist du.

- Ferdinand Avenarius

Tags: Meer , Seele , Wind

Kein Geburtstag

An Sie.

Wann du geboren, weiß ich nicht,
Will's wissen nicht, wenn ich's auch fände,
Sei mir ein Kreis, ein ew'ges Licht,
Wie ohne Anfang, so ohn' Ende!

339. Nähe der Fernen
Durch Licht und Dunkel,
Durch Weh und Lust,
Trag' ich dich stille
In meiner Brust.

Es trennen Meere
Mich wohl von dir,
Doch mein' ich, schwör' ich,
Du seist bei mir!

Fühl' dich so innig
In mir, in mir!
Und ach! dies Herze
Will nicht von hier,

Will sich nur legen
So mit dir, ach!
Tief in die Erde,
Ins Brautgemach.

- Justinus Kerner

Tags: Licht , Meer

Zu Böcklins 70. Geburtstag

Menschlein, komm, mit uns zu feiern,
Was sich heut begeben mag!
Kannst du Tagesjammer leiern
An des Meisters Ehrentag?
Die in Wald und Wasser lauern
Manch Jahrtausend rief er her:
Aus den Bergen die Centauern
Und die Nixen aus dem Meer.
Sieh, titanenhaft Gewimmel
Schwingt und ordnet sich zum Tanz;
Drüber spannt sich blauer Himmel,
Blauer Himmel Griechenlands!

Trotzig Volk von Tausendhändern
Blockt die Berge wild und kahl.
Und mit leuchtenden Gewändern
Steigt der Frühling dort ins Tal.
Über tauerfrischte Wiesen
Streut er seinen bunten Strauß,
Wo die Quellen munt'rer fließen,
Ruhen holde Kinder aus.
Dort im Brand der Mittagshitze
Schaust du Herd' und Hirten nahn;
Brüllend lacht vom Hügelsitze
Weit ins Land der große Pan!

Wie ein Schild von Silber breitet
Dort das ew'ge Meer sich aus,
Und vom Nixenspiel geleitet
Schwimmt der dicke Neck nach Haus.
Tausendfache Glut entfachen
Sieh der Schuppen Panzerkleid,
Und du hörst die Nixen lachen,
Wie er prustend Wasser speit.
Heimlich Wispern und Getuschel
Klingt dem Schiffer Schreck und Hohn -
Fernher bläst auf roter Muschel
Schrill der Amphitrite Sohn ...

Schau - und dort! kein Leidgewinsel,
Keiner Klage schwächlich Lied,
Wenn zur stillen Toteninsel
Leis der Kahn die Furche zieht.
Sieh der Felsen edle Linien,
Drin die Tore eingehau'n,
Die durchs Schattendach der Pinien
Wie gebroch'ne Augen schaun.
In der Barke die Gestalten,
Die ins ewige Schweigen ziehn -
Ach, wer wagt sie aufzuhalten,
Wenn sie still vorüberfliehn! ...

Menschlein, komm, mit uns zu feiern,
Was sich heut begeben mag!
Kannst du Tagesjammer leiern
An des Meisters Ehrentag,
Der, den Ketten seiner Zeiten
Und dem Leid der Welt entrückt,
In die heitern Ewigkeiten
Mit den treuen Augen blickt.
Mehrst du nichts an seinem Ruhme,
Der sich stolz die Welt bezwang,
Leg' ihm als bescheid'ne Blume
Vor die Füße deinen Sang!

- Rudolf Presber

Tags: Meer , Meister , Wasser

Gott schuf das Meer

Gott schuf das Meer, wir das Schiff. Gott schuf den Wind, wir die Segel. Gott schuf die Windstille, wir die Ruder.

- Sprichwort aus Afrika

Tags: Gott , Meer , Wind

Wie oft Gott zu danken sei

Wieviel Sand in dem Meer,
Wieviel Sterne oben her,
Wieviel Tiefer in der Welt,
Weiveil Heller unterm Geld,
In den Adern wieviel Blut,
In dem Feuer wieviel Glut,
Wieviel Blätter in den Wäldern,
Wieviel Gräser auf den Feldern,
In den Hecken wieviel Dörner,
Auf dem Acker wieviel Körner,
Auf den Wiesen wieviel Klee,
Wieviel Stäublein in der Höh,
In den Flüssen wieviel Fischlein,
In dem Meere wieviel Müschlein,
Wieviel Tropfen in der See,
Wieviel Flocken in dem Schnee,
So viel lebendig weit und breit,
So oft und viel sei Gott Dank in Ewigkeit.
Amen.

- Des Knaben Wunderhorn

Tags: Ewigkeit , Meer , Stern

Sichere Zuflucht

Gott ist unsere sichere Zuflucht, ein bewährter Helfer in aller Not. Darum haben wir keine Angst, auch wenn die Erde bebt und die Berge ins Meer versinken, wenn die Fluten toben und tosen und die Berge davon erzittern: Der Herr der Welt ist bei uns, Gott.

- Psalm 46,2-4

Tags: Berge , Gott , Meer

Der liebe Weihnachtsmann

Der Esel, der Esel,
wo kommt der Esel her?
Von Wesel, von Wesel,
er will ans schwarze Meer.

Wer hat denn, wer hat denn
Den Esel so bepackt?
Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht
mit seinem Klappersack.

Mit Nüssen, mit Äpfeln,
mit Spielzeug allerlei,
und Kuchen, ja Kuchen
aus feiner Bäckerei.

Wo bäckt denn, wo bäckt denn
Knecht Ruprecht seine Speis?
In Island, in Island,
drum ist sein Bart so weiß.

Die Rute, die Rute
hat er dabei verbrannt;
heut sind die Kinder artig
im ganzen deutschen Land.

Ach Ruprecht, ach Ruprecht,
du lieber Weihnachtsmann:
komm auch zu mir mit deinem
Sack heran!

- Richard Dehmel

Tags: Mann , Meer

Der Osterhas´ bringt just ein Ei

Der Osterhas´ bringt just ein Ei -
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.

Der Osterhas´ ist eben fertig -
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäkchen findet - eins , zwei , drei,
ein rot, ein blau, ein lila Ei.

- Joachim Ringelnatz

Tags: Meer