Sprüche, zitate & gedichte

Gedichte und Sprüche zum Thema: reise

Die Ehe ist und bleibt

Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch unternehmen kann.

- Sören Kierkegaard

Tags: Reise

Ich habe dich so lieb

Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
Schenken.

Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.

Vorbei – verjährt –
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.

Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.

Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.

Ich habe dich so lieb.

- Joachim Ringelnatz

Tags: Mut , Reise , Zeit

So vor fünfundzwanzig Jahren

So vor fünfundzwanzig Jahren
standet ihr am Traualtar.
Und der Zukunft Tage waren
euch und andren noch nicht klar.

Aber heut im Freundeskreise
schaut ihr zurück auf eure Reise,
für das Ziel, das nicht mehr Schein,
stehen Kinder und Enkel ein.

- Franz Grillparzer

Tags: Kreis , Reise

So vor fünfundzwanzig Jahren

So vor fünfundzwanzig Jahren
standet Ihr am Traualtar,
und der Zukunft Tage waren Euch und andern noch nicht klar.
Aber heut im Freundeskreise schaut Ihr zurück auf Eure Reise
für das Ziel, das nicht mehr Schein,
stehen Kind und Enkel ein.
Der Liebe Melodienschatz er wechselt wie im Fluge,
die Ehe bleibt im gleichen Satz,
ihr wird die Zeit zur Fuge.

- Franz Grillparzer

Tags: Kreis , Reise , Schatz

Die wichtigste Entdeckungsreise

Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch unternehmen kann.

- Søren Kierkegaard

Tags: Mensch , Reise , Ehe

Zur silbernen Hochzeit

Was Irdischem gehört,
Wird durch die Zeit zerstört,
Was Edlem sich geweiht,
Verschönt, verklärt die Zeit.
So vor fünfundzwanzig Jahren
Standet ihr am Traualtar,
Und der Zukunft Tage waren
Euch und andern noch nicht klar.
Aber heut im Freundeskreise
Schaut ihr rück auf eure Reise,
Für das Ziel, das nicht mehr Schein,
Stehen Kind und Enkel ein.
Der Liebe Melodieenschatz,
Er wechselt wie im Fluge,
Die Ehe bleibt im gleichen Satz,
Ihr wird die Zeit zur Fuge.

- Franz Grillparzer

Tags: Kreis , Reise , Schatz

Zur Feier der Silbernen Hochzeit

Was Irdischem gehört,
Wird durch die Zeit zerstört,
Was Edlem sich geweiht,
Verschönt, verklärt die Zeit.

So vor fünfundzwanzig Jahren
Standet ihr am Traualtar,
Und der Zukunft Tage waren
Euch und andern noch nicht klar.

Aber heut im Freundeskreise
Schaut ihr rück auf eure Reise,
Für das Ziel, das nicht mehr Schein,
Stehen Kind und Enkel ein.

Der Liebe Melodienschatz,
Er wechselt wie im Fluge,
Die Ehe bleibt im gleichen Satz,
Ihr wird die Zeit zur Fuge.

- Franz Grillparzer

Tags: Reise , Zeit , Zukunft

Das Boot ist die Ehe

Das Boot ist die Ehe, die Ruderer sind die Eheleute; Sie navigieren auf dem Fluss des Lebens,
Und nur indem sie Ihre Anstrengungen bündeln, vermögen sie es die Ärgernisse der Reise zu dämpfen.

- Duc de Lévis

Tags: Leben , Reise , Ehe

Greise geben gern gute Ratschläge

Greise geben gern gute Ratschläge, denn dies tröstet sie über die Tatsache hinweg, dass sie kein schlechtes Beispiel mehr geben können.

- François de la Rochefoucauld

Tags: Reise

Die ersten Schritte

Im Menschenleben ist es wie auf der Reise. Die ersten Schritte bestimmen den ganzen Weg.

- Arthur Schopenhauer

Tags: Mensch , Reise , Weg

Geburt

Vor unsrer Geburt, in der grünen Südsee platzte die Erde und das Wasser,
Tausend Menschen saßen wie Schnecken auf großen Blättern in Hütten und versanken keuchend.
Vor Marseille fielen die roten Schiffe um, das Meer schlug vom Mond herab.
Die Dampfer schnurrten in den Abgrund, lächerliche Insekten.
Als wir geboren wurden, zog Feuer durch die Luft.
Die Schwärme des Feuers flogen um die Erde.
Wehe, wer nicht sehen wollte!
Tausend Menschen, stillhockende Schnecken, waren zu Staub zerplatzt.
Die Tage erblichen für die glühenden Abende.
Die Nächte schwangen rote Palmblattflammen über Berlin,
Die Abende waren gelbe Tiere über der Friedrichstraße.
Berlin, aus spitzen Plätzen, grauen Nebenstraßen, quoll das Blau der Vulkane.
Die Frauen waren alle allein, die Männer reckten sich auf,
Die Schenkel liefen durch Berlin, heiße Haarberge bogen hoch.
Die Sonne ging immer unter. Die Abendstrahlen, heiß, quollen aus den Männern.
Die Häuser waren kalkig und bleich. Durch dunkle Zimmer wankte die Stadt, die Blinde.

Wir wurden geboren, Strahlenlicht kreiste abends über unseren Mündern,
Grüne Südsafthügel hingen vom Mond über uns;
Wir rissen unsere Augen von unserem Blut auf.
Der Himmel flog über alle Straßen der Stadt.
In der Vorstraße aus Zaun und Stein wartete die grauhaarige Mauerdirne auf die Soldaten.
Wir wußten, daß es andere Länder gibt.
In möblierten Zimmern sannen russische Stirnen über Bombenattentaten.
In den Varietés wurden die fünf englischen Puppenmädchen geliebt.
Die Menschen sitzen in schwarzen Röcken, essen und werden alt.
Am grünen Kanalufer schleppt man Leichen auf den Asphalt.
Die hohlen Häuserwände waren lose und grau.
Kamerad, Sie liefen die Straße auf und nieder, Sie waren blaß vor dem heiligen Panoptikumsbau.

Aus dem müßigen Durchhaus der ganz Erwachsenen schoben frisch geschminkt weiße Weiber mit dicken Bäuchen.
Reisende in alten Bärten bebten betäubt vor Büchern und verklebten Photographien.
Drüben: starre Inseln in Sonne, Bäume auf gelbem Kies, Bänke, selige Hotels.
Unter den Linden gingen die verschleierten Ausländerinnen mit den frierenden kleinen Hunden.
Kamerad, Sie liefen bleich tauchend bis zum Durchhaus, weihevoll.
Die Friedrichstraße fiel zu Boden. Abendherzen im Strahl schwebten auf Nebengassen.

Die Luft stand mit Sternen in Ihnen, der Tag war noch hell.
Die Menschen waren dick und rauchten Zigarren.
Niemand sah Sie an.
Die Stadt schwebte, es war still im Abendbrand, die Häuser zerfielen unten.
Die Menschen gingen schwer.
Kamerad, Sie waren allein. Niemand hatte das Licht gesehen.
Um die Erde sprühte der südliche Schweiß des Vulkans.
Niemand sah. Berlin schmatzte rollend.

Es war nicht mehr Licht durch buntes Abendglas,
Nicht mehr Fackel wogen hinter Spielpapier:
Flammenschirme vom Himmel bogen um unseren Kopf.
Die Luft schmolz im langen Lichtwind übers Feld,
Drunten lag der harte Sand rötlich wie getretener Mob.
Wir heulten ins Grüne übers Tempelhofer Feld.
Vor schwarzen Fensterschwärmen der schweißigen Hinterhauswände
Stießen wir unsere Flugdrachen hoch in die Windfarben und sogen den Glanz.
Berlin, Ihr dachtet an Geld.

O Kleinstädte der Welt, über Euch tropften die Farben alle Abend, ehe Silber und Blau kam.
Kamerad, Ihr Jungenhaar zackte schwarze drohende Felsen über den gepfeilten Brauen.
Sie haßten den blassen Schimmel der schlaffen Hausdächer.
Wir kannten uns nicht.

Ich rannte gefräßig umher, blond unter Papierlaternen zum Lärmplatz. Gläserne Lichterkränze. Greise Zauberclowns schrien in goldene Papp-Trompeten.
Ich nahm meine dunkle Schwester, zarte Knöchel, in die feuchte Ringkämpferbude.

Damals liebte ich sie so.
O wären wir ausgerückt!
Wir saßen in verdorrten Halbgärten. Soldaten tranken aus Bierseideln.
Wir sahen durch grüne Stuhllehnen auf hölzerne Karussells.
Vor alten Frauen in Würfelzelten zerfransten sich gegossene Glasvasen.
Wir griffen unsere Hand zum letztenmal. Wir warteten.
O vielleicht stand das feurige Licht gleich an unserer Haut: uns allen!

O wir wußten alles. Die grüne Farbe glänzte am Wirtshausstaket
(Einmal gab es wohl Zeiten, da grünten die Frühlinge so fett).
Es war alles für uns und für die anderen gemacht,
Aber früher waren die Tage dumpf und grau, und dies galt als Pracht.
Wir sahen uns an, hinter ihren Augen braun und im vierzehnten Jahr
Schwamm Hingabe, wie Blutstropfen rollte ihr Lächeln zum Hals, weil das neue Licht um uns war.

Die Buden kreischten, eine Tombola knarrt, rote Dienstmädchen träumen selig und taub,
Wir wußten, so war früher ein Fest, bald stehn hier Häuser in steinernem Staub.
Warum sieht niemand das Licht? Um uns ist das Licht. Die Erde stößt leuchtende Brunnen empor,
Glutlöcher im Himmel, brennende Riesenschornsteine von Glas, Lichtsturzstufen herab wie eines Wasserfalls strahlendes Rohr.
Wie Pilze klein verwittern grünliche Buden um Limonadenlicht und lärmfarbenes Früchte-Eis.

Wir beide waren sprießende Wälder, wimmelnde Erdteile in Himmel und Licht, um unsere Glieder floß das helle Meer. Wir waren uns fremd. Wir wirbelten tief durch blaue Lichtkugeln im Kreis.
O neue Zeit! Zukunft! Preiselbeerrote Feierlichkeit! O Preis!

- Ludwig Rubiner

Tags: Mensch , Reise , Schleier , Wind

Das Christkind

Dieser Tage, still und leise
geht das Christkind auf die Reise.
Genieß dein Leben, doch bedenke:
Nur wer brav ist, kriegt Geschenke!

-

Tags: Geschenk , Reise