Sehnsucht
Sehnsucht und Drang, ein Ganzes zu sein, heißt Eros.
Sehnsucht und Drang, ein Ganzes zu sein, heißt Eros.
Süße Qual in meinem Herzen,
Die sein holder Name giebt,
Ruft mit tausendfachen Schmerzen:
Nie als jetzt hab' ich geliebt!
Dieses Klopfen, dieses Sehnen,
Ha! wem gilt der Flammenstreit?
Sind der Tugend diese Thränen?
Sind der Wollust sie geweiht?
Sehnsucht, wie sie keine kannte,
Seit die Lieb' ein Weib gekannt,
Knüpfst du himmlisch unsre Bande?
Wirst du Unschuld noch genannt?
Tausend kühne Wünsche beben,
Kühn vermess'ne Pulse fliehn -
Wollt' ich ihnen Namen geben,
Würde Schaam die Stirn' umglühn.
Selbst der Tugend ernste Büste -
Einst mein schönstes Heiligthum -
Wandelt, seit sein Mund mich küßte,
Sich zur Liebesgöttin um.
Es kam ein Bote aus der Sehnsucht Land,
Dem unermesslich weiten, uferlosen,
Und kränzte schweigend eures Hauses Wand
Mit der Erfüllung purpurroten Rosen.
Wir aber senden unsrer Wünsche Tauben
Auf weißen Flügeln aus der müden Hand
Und lächeln mild: Lass uns an Wunder glauben:
Es kam ein Bote aus der Sehnsucht Land.
Und wenn ich rastend dir die Hände gebe,
und dann mein Schauen in die Himmel hebe:
wie pfeilgetroffen aus der ersten Schwebe
fällt dir mein Blick ersterbend in den Schooß.
Ich berge meine Stirne und ich bebe:
die Nächte sind noch immer sternelos.
Und diese Nächte zeigen mir kein Ziel.
Sie leben von des Abends Glanzalmosen,
von den Laternenlampen, von den losen
Reflexen, von dem irren Irrlichtspiel, -
und warten, bis aus roten Morgenrosen
der blasse Tag in ihre Fenster fiel.
Und ich muß denken, wie die Nächte nahen,
nach denen meine Träume lange schmachten:
Sie fahren an wie diamantne Yachten
und tragen frohe Fahnen, hohe Frachten,
alle Matrosen sind in Märchentrachten
und fremde Vögel, welche Winde brachten,
die günstig wehten, rasten in den Rahen.
Und aufwärts von der Kühle ihres Kieles
bis an der Mäste matte Flammenspitzen:
Das Silber in den Rissen, Rillen, Ritzen,
Kleinode, die an Bord und Bug erblitzen,
die Sehnsucht ihrer Segel — und noch vieles -
wird Alies unsre Seligkeit besitzen.
Späte Freuden sind die schönsten;
sie stehen zwischen entschwundener Sehnsucht
und kommendem Frieden.
Ob siebzig oder siebzehn, im Herzen eines jeden Menschen wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren, das erhebende Staunen beim Anblick der ewigen Sterne und der ewigen Gedanken und Dinge.
Definition der Liebe: Sehnsucht, unbewusst zu zweit ein Drittes zu bilden, was vielleicht besser ist.
Mit Sehnsucht erwartet und liebevoll aufgenommen, kam am 15. November 2012 um 10:28 unser kleiner KARL auf diese Welt - ein kerngesunder Junge von 3,3 Kilogramm und 51 Zentimetern!
Die glücklichen Eltern
Jana und Paul
O Nordlandsschnee, o Nordlandseis,
Wie sehn' ich mich nach dir,
Hier, wo die Sonne flammenheiß
Versengt die Stirne mir!
Der Palmenhain im Morgenthau,
Die klare Tropennacht,
Des wolkenlosen Himmels Blau
Mein Herz nur traurig macht.
In Deutschland fern, am Heidehang
Weiß ich ein Häuschen klein,
Da weiht man heut' mit Sang und Klang
Das heil'ge Christfest ein.
Da draußen liegt die Welt im Traum,
So friedlich eingeschneit —
Doch drinnen unterm Tannenbaum
Herrscht Lust und Fröhlichkeit!
O wär' ich dort, wie könnt' ich froh
Im Kreis der Lieben sein,
Ich, der ich frevelnd ihm entfloh
Weit in die Welt hinein.
Des Südens Gluth und Farbenpracht
Wird nie zum Vaterhaus,
Und trostlos in der Tropennacht
Schau ich nach Norden aus.
Mir ist die Wimper thränenschwer,
Die Brust von Gram geschwellt;
Ich fühl's, mich trennen Tand und Meer
Von meiner wahren Welt!
O Nordlandseis, o Nordlandsschnee,
O Heimath eng und klein:
Der Sehnsucht heiß verzehrend Weh
Stillst du, nur du allein!
Die Nachtigall, so süß sie singt,
Weckt Sehnsucht nicht so sehr,
Als wenn das Weihnachtsglöckchen klingt
Von deiner Heimath her.
Jemand, der dich arg vermisst,
wünscht dir zu Ostern sehr,
dass du froh und munter bist;
und noch viel, viel mehr.
Deine kleine Weihnachsmaus
ist derzeit leider nicht zuhaus.
Drum hier voll Sehnsucht aus der Ferne
eine Hand voll Weihnachtssterne!