In allen Liebe
In notwendigen Dingen Einheit, in zweifelhaften Freiheit, in allen aber Liebe.
In necessariis unitas, in dubiis liberatas, in omnibus autem caritas.
In notwendigen Dingen Einheit, in zweifelhaften Freiheit, in allen aber Liebe.
In necessariis unitas, in dubiis liberatas, in omnibus autem caritas.
Durch Deine Huld, o Herrin, mög's mir verstattet sein,
In diese lautre Wahrheit Dich offen einzuweihn:
Seitdem ich Dich gesehen, dahin ist meine Ruh,
Durch Dich ist es geschehen, und dessen wert bist Du.
Mein Herz hat es erfahren, es traf zu gut der Pfeil,
Die Freiheit ist verloren, und Knechtschaft ist mein Teil.
Wiewohl mit jeder Stunde ich reife mehr zum Mann,
Sieht es die Welt als Schwäche und als verächtlich an.
Doch was als schwach sie tadelt, ich will es höher preisen
Als jene Herzen, fühllos wie Felsgestein und Eisen.
Und wenn man es auch Sünde und schlimmer nennen wollt',
Um Dich will ich sie tragen; denn Du bist allzu hold.
Ich fühle, daß ich selber nicht fähig bin, zu sagen,
Wie stürmisch meine Pulse für Dich allein nur schlagen.
Ein Glück, ein hohes, ist es, ein Unglück auch, zu lieben;
Bald macht die Liebe selig, bald muß sie uns betrüben.
Sei Du mein Schicksal! Reiß mich aus meiner Qual, der bangen!
Denn nur aus Deinen Händen will ich mein Los empfangen.
Dein Sklave will ich bleiben, in Deinen Banden schmachten
Und nie nach andrem Lose, nach andrem Titel trachten.
Sagt' ich zuviel? Dann setze Du meiner Kühnheit Schranken!
Ich hab' ja stillgeschwiegen, gefesselt die Gedanken,
In Anschaun ganz versunken, als ich Dich hier gesehn;
Du schienst mir eine Göttin – laß es mich Dir gestehn.
So nimm denn jetzt, o Herrin, ein Herz, das allzu zart
Und allzu ungeduldig nur der Erlaubnis harrt,
Dich oftmals zu begrüßen, Dir huldigend zu nahn,
Was noch zu dieser Stunde es zögernd nur getan.
Ich zähle die Minuten, ja jegliche Sekunde;
O, werde die Entscheidung mir bald aus Deinem Munde!
Dann will ich also handeln, wie Du es mir bestimmt.
Ich fürchte nur, mein Schicksal, es ist auf mich ergrimmt;
Doch mag es mir auch feindlich bereiten Not und Pein,
Trotz allem wirst Du sehen, ich kann auch standhaft sein.
Sollt' ich auch schlechte Botschaft jetzund von Dir empfangen.
Es muß am letzten Ende Geduld zum Sieg gelangen.
Zuviel schon, was ich sagte, von Leidenschaft verführt;
Ich fürchte sehr, ich habe Dich gründlich ennuyiert.
Doch glaube mir das Eine: von Dir erfüllt und rein,
Wird sich mein Herz nicht wandeln und stets das gleiche sein.
Ehe ist gegenseitige Freiheitsberaubung in beiderseitigem Einvernehmen.
Die Ehe ist eine Lotterie, bei der die Männer ihre Freiheit und die Frauen ihr Glück aufs Spiel setzen.
Selbst die glücklichste der Ehen,
Tochter, hat ihr Ungemach;
selbst die besten Männer gehen
öfters ihren Launen nach.
Wer sich von dem goldnen Ringe
Goldne Tage nur verspricht,
o, der kennt den Lauf der Dinge
und das Herz des Menschen nicht.
Manche wirft sich ohne Sorgen
in des Gatten Arm wie du
und beweint am nächsten Morgen
ihre Freiheit, ihre Ruh.
Aus dem Sklaven ihrer Blicke
wird ein mürrischer Tyrann;
banger Kummer folgt dem Glücke,
das mit ihrem Traum zerrann.
Doch dein Glück dir selbst zu schaffen,
Tochter steht in deiner Hand:
die Natur gab dir die Waffen,
gab dir Sanftmut und Verstand.
Lerne deines Gatten Herzen
liebevoll entgegengehen,
leichte Kränkungen verschmerzen,
kleine Fehler übersehn.
Kleiner Gott der großen Glut,
die uns Herz und Seelen zwinget,
die durch Mark und Seele dringet
und versenget Sin und Mut,
sieh die zwei Verliebten an,
schau an diese Frau und Man!
Sieh sie an, das heiße Paar,
das vor diesem deine Stärke
auch befunden in dem Werke!
Das sonst auch verfreiet war,
spricht dich, wie es vor getan,
wiederum zu dienen an.
Sag mir, was dein Dienst doch sei!
Es ist ein verkehrt Verlangen,
da, je mehr wir sind gefangen,
je mehr achten wir uns frei,
und, je mehr wir frei ausgehn,
wollen wir in Diensten stehn.
Wie ein süßes Regiment
muss es doch sein um das deine!
Das beweist mit klarem Scheine
dies, so abermalig brennt,
dieses herzverliebte Paar
und macht's durch sich selbsten klar.
Was uns sonsten nur erfreut,
es sei was es sei auf Erden,
das mag nicht verglichen werden
mit der güldnen Ledigkeit.
Es sei was es auch nur sei,
das ist froh, wenn es ist frei.
Wenn die schöne Nachtigall
einmal aus der Wacht entsprungen,
hat man ihr auch vorgesungen
einen solchen süßen Schall,
dass sie wieder flög' herein
und sich ließe sperren ein?
Was uns einmal hat ergetzt,
das verlockt uns das Gemüte
immerdar durch seine Güte.
Was uns einmal hat verletzt,
das fliehn und verhüten wir,
wie wir können, für und für.
Wäre das Verehlichtsein
nichts als immer neue Plagen
und, wie schlechte Leute sagen,
eine liebe lange Pein,
was hätt' euch denn angebracht,
dass ihr wieder dran gedacht?
Ihr versichert uns durch euch,
dass wir dem nun Glauben geben,
Liebe müsse sein ein Leben,
dem auch keins auf Erden gleich,
dass der, so sich ihr ergibt,
Freiheit mehr als Dienste liebt.
Wohl euch, die ihr dienstbar seid,
die ihr euch so wohl verbunden!
Ihr habt euer Glücke funden
in der freien Dienstbarkeit.
Ihr seid, Liebe, ihr seid bloß,
mitten in dem Dienen los.
Wir, die wir noch müßig stehn,
die wir dem gelobten Knaben
uns noch nicht vermietet haben
und in wüster Irre gehn,
wünschen euch Heil und Gewinst,
uns auch balde solchen Dienst.
Es gibt nur ein Mittel, bei den Frauen mehr Treue in der Ehe zu erreichen: Man muss den Junggesellinnen die Freiheit, und den Eheleuten die Scheidung geben.
Es hatte ein Held eine Fee befreit
aus eines Drachen Klauen;
sie ruhte an seinem Panzerkleid
voll Freude und Vertrauen
auf seinem raschen Pferde.
Mein Held, was klopft dein Herz so sehr,
als wollt es dein Kettenhemd sprengen;
ich begehre nach keiner Freiheit mehr,
möcht ewig so an dir hängen
auf deinem raschen Pferde.
Sie kamen an einem Röhricht vorbei,
draus schnob eine Hydra Flammen;
der Ritter machte sein Fechtzeug frei
und zog die Zügel zusammen
auf seinem raschen Pferde.
Mein Held, mein Gebieter, was ficht dich an,
was lockt dich noch zu streiten;
ich weiß, du bist mein beherzter Mann,
komm, laß uns weiter reiten
auf deinem raschen Pferde.
Meine Fee, meine Herrin, dir zum Preis
wollt ich mein Herz wohl bezwingen;
aber eh ich's niederzügle auf dein Geheiß,
eher soll mich die Hydra verschlingen
samt meinem raschen Pferde.
Zusammenfassung des Benehmens:
die eigene Würde zu bewahren,
ohne die Freiheit anderer zu stören.
Man kann eine Idee durch eine andere verdrängen, nur die der Freiheit nicht.
Geld: dasjenige, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit; dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel der Knechtschaft.
Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren.
Der Unterschied zwischen Freiheit und Freiheiten ist so groß wie zwischen Gott und Göttern.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.
Ich verwerfe allen Zwang bei er Erziehung einer zarten Seele, die man für Ehre und Freiheit erziehen will.
Desto weniger Bedürfnisse ihr habt, desto freier seid ihr.
Ja! Ein göttlich Wesen ist das Kind, solang es nicht in die Chamäleonsfarbe der Menschen getaucht ist.
Es ist ganz, was es ist, und darum ist es so schön.
Der Zwang des Gesetzes und des Schicksals betastet es nicht; im Kind ist Freiheit allein.
In ihm ist Frieden; es ist noch mit sich selber nicht zerfallen.
Reichtum ist in ihm, es kennt sein Herz, die Dürftigkeit des Lebens nicht. Es ist unsterblich, denn es weiß vom Tode nichts.
Daß man werden kann wie die Kinder, daß noch die goldne Zeit der Unschuld wiederkehrt, die Zeit des Friedens und der Freiheit, daß doch eine Freude ist, eine Ruhestätte auf Erden!
Der Himmel ist jetzt nimmer weit;
es nahet die sel'ge Gotteszeit der Freiheit und Liebe.
Wohlauf, du frohe Christenheit, dass jeder sich nach langem Streit in Friedenswerken übe!
Brich an, du schönes Morgenlicht!
Das ist der alte Morgen nicht,
der täglich wiederkehret.
Es ist ein Leuchten in der Fern',
Es ist ein Schimmer, ist ein Stern,
Von dem ich längst gehöret.
Der Himmel ist jetzt nimmer weit;
Es nahet die sel'ge Gotteszeit
Der Freiheit und Liebe.
Wohlauf, du frohe Christenheit,
Daß jeder sich nach langem Streit
In Friedenswerken übe!
Wer ist noch, welcher sorgt und sinnt?
Hier in der Krippe liegt ein Kind
Mit lächelnder Gebärde.
Wir grüßen dich, du Sternenheld:
Willkommen, Heiland aller Welt,
Willkommen auf der Erde!